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WiSe 20/21: Macht und Freiheit - Das Denken von Hannah Arendt und Michel Foucault

Ulrike Höppner

Kommentar

Hannah Arendt und Michel Foucault standen nie in einem direkten Austausch - einerseits, weil sie Zeitgenossen unterschiedlicher Generationen waren und anderseits, weil sie auf den ersten Blick intellektuell völlig unterschiedliche Welten darstellen. Hannah Arendt, deren Denken durch ihre deutsche und jüdische Herkunft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso geprägt wurde wie durch ihren Rückgriff auf antike Traditionen des Denkens, und Michel Foucault, der Franzose, denn das Nachdenken über Psychiatrie, Strafe, Sexualität und den modernen Staat zu neuen Verständissen selbstverständlich gewordener Begrifflichkeiten führte, scheinen denkbar wenig gemeinsam zu haben. Und doch haben sich in den letzten Jahren zunehmend Autor*innen darum bemüht, die Gemeinsamkeiten, Paralellen und gegenseitigen Komplementaritäten auszuloten. Und obwohl es unwahrscheinlich schien, finden sich auf fast jeder Ebene produktive Zusammenhänge. Dieses Seminar soll das Denken beider in seiner Einzigartigkeit erlebbar und gleichzeitig diese Zusammenhänge sichtbar und fruchtbar machen. Es soll also endlich eine Begegnung beider geben, die sie miteinander ins Gespräch kommen lässt. Und weil sie selbst nicht mehr hier sind, werden wir mit ihnen, diese Begegnung lebendig werden lassen. Am Ende des Seminars werden wir einen Text erstellt haben, der die fiktiven Gespräche zwischen Arendt und Foucault widergibt, die sie geführt hätten, wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte. Die Teilnahme am Seminar erfordert die aktive und kontinuierliche Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe, die auch in regelmässigem Kontakt mit mir und den anderen Arbeitsgruppen steht. Texte lesen und Texte selbst verfassen ist dazu ebenso erforderlich, wie die Bereitschaft zu regelmässiger Kommunikation. Der Arbeitsaufwand wird während der Vorlesungszeit durchschnittlich 4 Stunden pro Woche (Sitzungszeit plus Vor- und Nachbereitung) betragen, die sich aber nicht gleichmässig auf das Semester verteilen müssen. Genauere Details werden in der Woche vor Semesterbeginn bekanntgegeben. Wer teilnehmen möchte, schreibt mir bitte bis 3.11. eine e-mail an u.hoeppner@googlemail.com. Schließen