Abgesagt 17541 Hauptseminar

WiSe 20/21: Historiographie nach Zahlen: Das Jahr 1959 im Jazz

Frédéric Osbert Döhl

Kommentar

Kommunikation in und über Künste funktioniert nicht nur in Feuilleton und Fan Talk, sondern auch in der fachwissenschaftlichen Historiographie in hohem Maße über äußere Indikatoren: In der Musik sind dies neben Namen von KünstlerInnen und Werken vor allem Preise, Verkaufszahlen und Jubiläen. Eine interessante, da zugleich ebenso besonders ambivalente wie produktive Variante letztgenannter Erzählstrategie sind die Schlüsseljahre, analog zu politischen Historiographie. Die Musikgeschichtsschreibung besitzt auch verschiedene solcher Kulminationspunkte wie 1968 oder 1989. Im Jazz ist dies das Jahr 1959, der wohl reichste, immer wieder aufgegriffene Referenzpunkt dieser Art in der jüngeren westlichen Musikgeschichte. Das Seminar erarbeitet in Geschichtstheorie, historiographischen Fallbeispielen und der Eigenart der Jazzproduktion jenes Jahres, die maßgeblich zu dieser Sonderstellung führte, die Funktionsweise dieser Form von historiographischer Aufmerksamkeitsökonomie, ihre Stärken und Schwächen. Der Schwerpunkt liegt auf Vergleich als Methode, mit besonderem Interesse an Fragen von Race, Gender und Genre. Hinzu kommen zwei Trends, die sich 1959 in ihrem Höhepunkt befinden: Jazzalben basierend auf Musiktheater, insbesondere Broadway Book Musicals, und Film Soundtracks von Jazzmusikern mit Jazz.

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3 Termine

Zusätzliche Termine

Mo, 09.11.2020 18:15 - 19:45
Einführungstermin

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 15.01.2021 10:15 - 17:45
Sa, 16.01.2021 10:15 - 17:45
Fr, 05.02.2021 10:15 - 17:45

Studienfächer A-Z