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Seminar
WiSe 20/21: Späte Märendichtung
Ralf Schlechtweg-Jahn
Kommentar
Als Märe bezeichnet die Germanistik ca. 200 kleinere Erzähltexte, die vom 13. bis 15. Jahrhundert entstanden sind. Im Unterschied zu den bekannteren höfischen Großformen (Artusroman, Tristanroman etc.) und ihren adligen Helden sind die Figuren der Märendich-tung Menschen aller Stände, die in alltäglichen Umgebungen aufeinandertreffen. Vorherr-schendes Verhalten ist denn auch List und Klugheit, und nicht adlige Gewalt.
In vielen dieser Geschichten sind es Frauen, die in komisch-grotesken Handlungen ihren Ehemänner zunächst Hörner aufsetzen, und alsdann deren Aufklärungs- oder Rachever-suche oft sehr erfolgreich und zu deren Spott und Schaden zu verhindern wissen. Auch wenn die Erzählerkommentare dieses Verhalten sogleich in eine Didaxe umwandeln - so solle Frau es eben nicht machen, und Mann sich entsprechend vorsehen -, überwiegt doch eine „Freude am Bösen“. Um diese Formen der lustvollen Faszination an mehr oder weniger anarchischer Zersetzung diskursiver Ordnungsmuster soll es in diesem Seminar gehen.
Das Seminar findet Online in WebEx (Raum 842 941 553 ) statt. Schließen
14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 02.11.2020 14:15 - 15:45
Mo, 09.11.2020 14:15 - 15:45
Mo, 16.11.2020 14:15 - 15:45
Mo, 23.11.2020 14:15 - 15:45
Mo, 30.11.2020 14:15 - 15:45
Mo, 07.12.2020 14:15 - 15:45
Mo, 14.12.2020 14:15 - 15:45
Mo, 04.01.2021 14:15 - 15:45
Mo, 11.01.2021 14:15 - 15:45
Mo, 18.01.2021 14:15 - 15:45
Mo, 25.01.2021 14:15 - 15:45
Mo, 01.02.2021 14:15 - 15:45
Mo, 08.02.2021 14:15 - 15:45
Mo, 15.02.2021 14:15 - 15:45