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WiSe 20/21: Peter Handkes Jugoslawien-Texte: Poesie und Literatur zwischen Krieg und Gerechtigkeit

Jürgen Brokoff

Kommentar

Das Hauptseminar findet unter Einhaltung der an der Freien Universität geltenden Hygieneregeln im wöchentlichen Rhythmus in physischer Präsenz an der Universität statt. Inhaltlicher Schwerpunkt des Seminars sind die Jugoslawien-Texte des österreichischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Peter Handke. Der 1991/92 ausgebrochene Jugoslawienkrieg, der im Verlauf der neunziger Jahre das Ende des multiethnischen und multireligiösen Staatenverbunds in Südosteuropa bedeutete, hat in den Medien, in der Literatur und im Film des deutschen Sprachraums eine breite Thematisierung erfahren. Am heftigsten umstritten war und ist dabei die Position Peter Handkes, der nicht nur öffentlichkeitswirksam „Gerechtigkeit für Serbien“ gefordert hat, sondern sich in zahlreichen Texten und Schriften mit vielen politischen, kulturellen und medialen Aspekten Deutschlands und Europas beschäftigt hat. Das Seminar analysiert anhand exemplarischer Lektüren der Texte von Handke die literarische und publizistische Behandlung des Jugoslawienkriegs. Dabei werden auch Aspekte der (literarischen) Darstellung von Kriegsverbrechen und Handkes intellektuelle Auseinandersetzung mit der Arbeit des Internationalen Kriegsverbrechertribunals (ICTY) in Den Haag zur Sprache kommen. Die Analyse der kontroversen Diskussion um die Verleihung des Literaturnobelpreises an Handke im Jahr 2019 beschließt das Seminar. Schließen