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Proseminar
WiSe 20/21: Ich-Erzählung und autobiographische Literatur in Japan
Urs Matthias Zachmann
Kommentar
Autobiographisches Erzählen hat in Japan eine lange Tradition. Bereits die frühen Werke der Hofliteratur nehmen die Ich-Perspektive ein und berichten in subjektiver Form über die innere und äußere Welt der Erzähler, oft mit beeindruckendem psychologischem Tiefblick und ästhetischer Verfeinerung. Dies zieht sich bis in die Gegenwart und hat im 20. Jahrhundert sogar ein eigenes, sehr populäres Genre geprägt, namentlich das der sogenannten Ich-Erzählungen (shi-shosetsu).
Dieses Seminar gibt einen Überblick über die Tradition des Selbst-Erzählens in Japan anhand von ausgewählten Werken der autobiographischen Literatur im weitesten Sinne, d.h. sowohl Erzählungen, die bewusst als literarisches Kunstwerk verfasst wurden, als auch Autobiographien, die ursprünglich als memoirenhaftes Zeitzeugnis verfasst wurden, aber darum vielleicht nicht weniger als „künstlich“ anzusehen sind. Der Vergleich lädt zu Fragen nach Motivation, Persona, und Ästhetik von literarischen Erzählungen einerseits, aber auch nach der Fiktionalität, Agenda und Stilistik von historischen Zeitzeugnissen andererseits ein. Vor allem jedoch bietet die gemeinsame Lektüre dieser Texte (in Übersetzung) einen faszinierenden und spannenden Einblick in die vielfältigen inneren und äußeren Welten Japans zu verschiedenen Zeiten, mit ihrer je eigenen Mentalität, Stimmung und Ästhetik.
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15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 03.11.2020 12:00 - 14:00
Di, 10.11.2020 12:00 - 14:00
Di, 17.11.2020 12:00 - 14:00
Di, 24.11.2020 12:00 - 14:00
Di, 01.12.2020 12:00 - 14:00
Di, 08.12.2020 12:00 - 14:00
Di, 15.12.2020 12:00 - 14:00
Di, 05.01.2021 12:00 - 14:00
Di, 12.01.2021 12:00 - 14:00
Di, 19.01.2021 12:00 - 14:00
Di, 26.01.2021 12:00 - 14:00
Di, 02.02.2021 12:00 - 14:00
Di, 09.02.2021 12:00 - 14:00
Di, 16.02.2021 12:00 - 14:00
Di, 23.02.2021 12:00 - 14:00