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WiSe 20/21: Scheitern als Ursprung des Erfolgs? Episoden des historischen Fehlschlags

Maik Hendrik Sprotte

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Voraussetzung für die Option, in diesem Seminar eine Hausarbeit vorlegen zu können, ist ausnahmslos die regelmäßige Beteiligung am Seminar und an der Übung in diesem Modul. Dieses Modul wird online als eine Kombination aus Konferenzschalten & Forendiskussionen durchgeführt. Zu erbringende Leistungen sind neben der regelmäßigen und substantiellen Beteiligung in Forum und Konferenzschalte ein Referat mit anschließender Diskussionsleitung in einer Konferenzschalte und die Vorlage einer Hausarbeit. Schließen

Kommentar

Der japanische Sprichwortschatz meint das Scheitern (shippai) als „Ursprung des Erfolges“ (seiko no moto) identifizieren zu können. Das Scheitern wird in dieser Lehrveranstaltung als das vollständige Abhandenkommen von Einflussoptionen auf die, in diesem konkreten Fall: historische, Entwicklung eines Gemeinwesens, seine Konstitutionsbedingungen und seine Institutionen verstanden. Damit ist die direkte Verknüpfung des Scheiterns mit der Handlung (kodo) per definitionem vorgegeben. Reine Passivität kann keinen Fehlschlag generieren, da diesem zwingend zumindest der Versuch einer Aktion, etwa zur Durchsetzung eines konkreten Ziels oder gar zur dauerhaften Veränderung struktureller Rahmenbedingungen einer spezifischen Entität, vorauszugehen hat. Als weitere Prämisse wird angenommen, dass sich Scheitern in einem Wettbewerb um die Handlungshoheit und Wirkungsmacht vollzieht, stets also eines „Gegenübers“, eines Mitbewerbers oder Konkurrenten bedarf. An ausgewählten Beispielen des historischen Scheiterns in der vorwiegend modernen Geschichte Japans sollen neben der Motivation und Konzeption des Handelns, ihrer Zielsetzungen, den Ursachen des Fehlschlags und den Konsequenzen für die Gescheiterten auch die auf das Unvermögen, gesetzte Ziele durchzusetzen, folgende Nach- bzw. Wirkungsgeschichte des Ereignisses einer Analyse unterzogen werden. Dies mag den Blick darauf schärfen, ob und wie in der Geschichte Japans methodisch gescheiterte Intentionen von siegreichen Akteuren im andauernden Wettbewerb um das Heft des Handelns adaptiert oder dauerhaft verworfen wurden. Schließen