14805 Seminar

WiSe 20/21: Psychologische Zugänge zu Religion: Lektüre- und Gesprächswerkstatt

Almut Barbara Renger

Kommentar

Schon die antiken Kulturen des Mittelmeerraums überliefern Beschreibungen religiöser Vorgänge, die der Mensch an sich selbst beobachtet: Mal waren es Konflikte mit der Gemeinschaft, mal andere Vorkommnisse, die Anlass zu Introspektion gaben. Auch die Christentumsgeschichte von Paulus über Augustinus bis zu Luther und Schleiermacher ist an Betrachtungen reich, die nach innen bzw. auf das Seelenleben gerichtet sind. In Prozessen der religiösen Pluralisierung und Individualisierung schließlich wird die Hinwendung zu Selbstbeobachtung und zum „religiösen Innenraum“ Teil moderner Diskurse, die religionspsychologische Theoriebildungen begründen. Sie entzünden sich an Theoretikern wie William James, Sigmund Freud und Carl Gustav Jung und fließen Ende der 1950er Jahre in die Humanistische Psychologie ein, die mit Namen wie Abraham Maslow und Carl Rogers, Victor Frankl und Fritz Perls verbunden ist. In der Lektüre- und Gesprächswerkstatt diskutieren wir diese Entwicklungen innerhalb der europäischen Kulturgeschichte, die zu einer Fülle an psychologischen Zugängen zu Religion geführt haben, auf der Basis von Textlektüren und unter Einbezug eigener Perspektiven. Dabei stehen im Fokus systematische und vergleichende Fragestellungen der Religionspsychologie rund um Kontingenzbewältigung und Identitätsbildung der/des Einzelnen, die vor allem religiöse Sozialbeziehungen und Praxisformen betreffen, wie z.B.: Welche Bedeutung hat die Teilnahme am Leben einer Glaubensgemeinschaft in Krisenzeiten? Inwiefern korrelieren Elternbeziehung und Gottesvorstellung? Welche Rolle spielen religiöse Führungs- und Autoritätsfiguren? Inwieweit sind Religiosität und Selbstwertgefühl aufeinander bezogen? Welche Praktiken und Techniken fördern religiöses Erleben? Und worin liegen Nutzen und Gefahren sog. veränderter Bewusstseinszustände? Hauptsächliche Arbeitsformen der Werkstatt sind Wissensvermittlung im Plenum und Bearbeitung der Fragestellungen in Kleingruppen, in denen, neben Theorietexten, Beobachtungen und Erfahrungen der Teilnehmenden als Ressource genutzt werden. Schließen

Literaturhinweise

Empfohlene Literatur: Bernhard Grom: Religionspsychologie. Neuausg., vollst. überarb. 3. Aufl, München 2007; Susanne Heine: Grundlagen der Religionspsychologie: Modelle und Methoden, Göttingen 2005; Christian Henning/Sebastian Murken/Erich Nestler (Hg.): Einführung in die Religionspsychologie (= UTB), Paderborn 2003. Schließen

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