14800 Einführung

WiSe 20/21: Geheimnis und Exklusion: Antike Mysterienkulte und moderne Religionstheorie

Susanne Gödde

Hinweise für Studierende

Bitte beginnen Sie bereits vor Semesterbeginn mit der Vorbereitung (s. Literaturhinweise unten). Die Seminarlektüre wird ab Anfang Oktober sukzessive im Blackboard-Kurs zu dieser Lehrveranstaltung hinterlegt. Schließen

Kommentar

Mit der Inszenierung eines Geheimnisses können Religionen oder religiöse Gruppen ihren exklusiven Charakter propagieren. Das Geheimnis stärkt den Zusammenhalt nach innen und schließt Nicht-Zugehörige, Nicht-Eingeweihte aus. Zu unterscheiden sind Mysterienkulte, deren Geheimhaltung sich vor allem in ritueller Praxis ausdrückt, von Momenten negativer Theologie oder von der Figur des verborgenen Gottes, die im Zentrum einer religiösen Lehre verortet werden. Da die Mysterienkulte der griechisch-römischen Antike Vorstellungen wie die von der Gottwerdung des Menschen oder der Wiedergeburt durch den Einweihungsakt kennen, hat man in ihnen immer wieder eine Antizipation des Christentums gesehen. Von den antiken Mysterienkulten für die Götter Demeter und Persephone, Kybele, Dionysos, Isis und Mithras nimmt das Seminar seinen Ausgang. Anhand schriftlicher (zumeist literarischer) und archäologischer Zeugnisse fragen wir nach dem Verhältnis von Einweihungsritual und Geheimnis, nach der Inszenierung des Geheimnisses und nach der Praxis der Geheimhaltung. Zentrale Quellen hierfür sind der Homerische Hymnos an Demeter, die Tragödie Die Bakchen von Euripides und in Gräbern von Initianden gefundene Goldplättchen, die Ritualtexte von der Jenseitsreise enthalten; auf die Mysterien der Isis wird angespielt in Apuleius’ Schelmenroman Die Metamorphosen (auch: ‚Der goldene Esel‘ genannt, weil die rites de passage des Protagonisten durch eine Verwandlung in einen Esel vollzogen werden). Auch der faszinierende Fresken-Zyklus aus der Villa dei Misteri, der jüngst von Paul Veyne einer neuen Deutung unterzogen wurde, wird Gegenstand der Diskussion sein. In Platons Werk (Symposium und Phaidros) lässt sich schließlich beobachten, wie die ‚Schau‘ des Mysten zum Modell philosophischer Erkenntnis wird. In einem zweiten Teil des Seminars wird das griechisch-römische Material exemplarisch und vergleichend mit Geheimnis-Konfigurationen aus anderen Religionen und Epochen sowie mit religionswissenschaftlicher Literatur konfrontiert. Dabei wird es um die Frage gehen, welchen theologischen oder religionstheoretischen Stellenwert das Geheimnis in unterschiedlichen kulturellen Konstellationen besitzt und welche ästhetische Darstellungsform bzw. hermeneutische Dekodierungsmethode mit ihm einhergeht. Schließen

Literaturhinweise

Zur EINFÜHRUNG empfohlen: Hubert Cancik, Mysterien/Mystik, in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Bd. 4, hg. v. Hubert Cancik, Burhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl, Stuttgart 1998, 174–178 – WEITERE FORSCHUNGSLITERATUR: Walter Burkert: Antike Mysterien. Funktionen und Gehalt, München 1990, 31994 (zuerst engl. 1987) – Jean-Pierre Vernant: Mythos und Religion im alten Griechenland, Frankfurt a. M. 1995 (Kap. 5: Der griechische Mystizismus: 79-97; blackboard) – H. Kloft: Antike Mysterien, München 1999 – Aleida Assmann und Jan Assmann (Hg.): Schleier und Schwelle. Geheimnis und Offenbarung, München 1998 Schließen

15 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 03.11.2020 10:15 - 11:45

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Di, 17.11.2020 10:15 - 11:45

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Di, 05.01.2021 10:15 - 11:45

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