Journalismus ist das soziale System in komplexen Gesellschaften, das faktenbasiert über aktuell herausragende Ereignisse und Themen berichtet. In der globalisierten Welt scheint es von solchen Ereignissen jede Menge zu geben – politische Proteste in Diktaturen (wie jüngst in Belarus), Hegemonial- und Demokratiekonflikte (wie in Hongkong), globale Wirtschafts- und Umweltkrisen (der Klimawandel), oder Epidemien wie Corona-Coved19, die die Welt erschüttern. Neben plötzlichen und kaum erwarteten Krisen, verläuft sozialer Wandel auch in Form länger anhaltender Transformationen, wie etwa (De-)Demokratisierungsprozessen. Welche Rolle spielt Journalismus in den verschiedenen Formen des sozialen Wandels? Welche Gemeinsamkeiten und Differenzen gibt es dabei je nach Ereignistypen bzw. Verortungen (regional, national, transnational)? Was sind Funktionen und Dys-Funktionen des Journalismus, wie kann Journalismus Krisen und Transformationsprozesse konstruktiv begleiten und befördern, aber auch destruktiv bremsen und fehlleiten, welche Fallstricke der (Des-) Information sind erkennbar? Im Seminar werden theoretische Erklärmodelle für das Zusammenspiel von sozialem Wandel und Journalismus vorgestellt und diskutiert und anhand von Fallbeispielen näher analysiert. Die TeilnehmerInnen sind eingeladen, Fallbeispiele nach ihren spezifischen Interessen einzubringen und sie als eigenes „Forschungsprojekt“ in ihrer Seminararbeit zu entwickeln. Die Erarbeitung dieser Forschungsprojekte erfolgt schrittweise und begleitet von Feedbackschleifen mittels Peer-Coaching (Rückmeldungen durch andere TeilnehmerInnen) und durch schriftliche Zwischenbewertungen durch die Dozentin. Schließen