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WiSe 20/21: Cicero, De oratore

Melanie Möller

Kommentar

In den drei Büchern De oratore werden die ethischen und ästhetischen Prinzipen des Rednerberufs mit seinen technischen Fertigkeiten in Einklang gebracht. Grundlage aller Reflexion bleibt das Verhältnis von Rhetorik und Philosophie; dieses ist ebenso spannungsreich wie die Beziehung von individueller, ‚natürlicher‘ Begabung und technisch erlernbarer Expertise. Das Werk ist als Dialog konzipiert, in welchem sich Ciceros „alter ego“ Marcus Licinius Crassus und Marcus Antonius (beide seine Lehre) wechselweise über die fünf Aufgaben des Redners (inventio, dispositio, elocutio, memoria, pronuntiatio) auslassen (fingierter Zeitpunkt: 91 v. chr.). Auch die historischen Kontexte der Redekunst und ihrer Entwicklung bleiben dabei nicht unberücksichtigt. Wir werden im Seminar aus allen drei Büchern die Proömien sowie weitere zentrale Partien studieren und uns die in ihnen sichtbare rhetorische Theoriebildung erschließen. Die vertiefte Auseinandersetzung mit zentralen literaturtheoretischen Texten, vor allem aus dem 20. Jahrhundert, soll unsere Lektüre flankieren. Schließen

Literaturhinweise

Textausgabe, Kommentar: M. Tulli Ciceronis scripta quae manserunt omnia. Fasc. 3: De oratore, ed. K.F. Kumaniecki, Leipzig 1969; A.D. Leeman/H. Pinkster u.a., M. Tullius Cicero. De oratore libri III, 4 Bde., Heidelberg 1981-96

Literatur zur Einführung: s. Vorlesung sowie P. de Man, Allegorien des Lesens, Frankfurt a.M. 1989; M. Möller, Ciceros Rhetorik als Theorie der Aufmerksamkeit, Heidelberg 2013 Schließen