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Seminar
WiSe 20/21: Entwicklungstheorie und -politik
Philipp Lepenies
Kommentar
Die Entwicklungspolitik beruht auf der Idee, dass bestimmte Staaten aufgrund ihrer vermeintlichen höheren Stellung im Entwicklungsprozess in der Lage sind, die weniger entwickelten Staaten im Prozess der Aufholung zu unterstützen. Auch wenn heutzutage von Kooperation auf Augenhöhe und Zusammenarbeit gesprochen wird, steckt in der Grundlogik der Entwicklungspolitik immer noch ein Ideal der Modernisierung des „anderen“. In diesem Seminar werden wir uns mit verschiedenen Ansätzen der Entwicklungspolitik vertraut machen. Da in der Entwicklungspolitik zwar regelmäßig neue Ansätze entwickelt werden, alte jedoch nicht verschwinden, ist eine genealogisch-historische Herangehensweise sinnvoll, um die aktuelle Entwicklungspolitik zu verstehen. Ebenso kennzeichnet die Entwicklungspolitik eine Dominanz ökonomischer Theorien und politischer Maßnahmen. Daher ist das Seminar zwangsläufig disziplinübergreifend und umfasst Ideengeschichte ebenso wie Ethnologie und Ökonomie. Behandelt werden nicht nur unterschiedliche politische Entwicklungsdefinitionen und zugehörige politische Strategien sondern auch grundsätzliche politische Ideen, die die internationalen Beziehungen und unsere westliche Weltsicht prägen (Fortschritt, Wachstum etc.). Der Dozent war selbst über 10 Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Die behandelten Themen haben ihm geholfen, seine praktische Projektarbeit besser zu verstehen – sie sind also zweifelsohne praxisrelevant.
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