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WiSe 20/21: Interdisziplinäre Perspektiven - Die Luwier

Joost Hazenbos

Hinweise für Studierende

Diese Veranstaltung kann nur zusammen mit LV 13824 (Vorderasiatische Archäologie) besucht werden.

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Es sind keine altorientalischen Vorkenntnisse erforderlich; Interesse an Schriften und Sprachen wäre hilfreich. Die benötigte Literatur wird während des Kurses verteilt.

Kommentar

Die Luwier bildeten eine im Wesentlichen im südostanatolischen Raum angesiedelte Sprachgruppe, die im 2. und frühen 1. Jahrtausend v. Chr. in einem sehr interessanten kulturellen und politischen Wechselspiel zu den Hethitern, Assyrern und Aramäern standen. Die Eigenarten einer luwischen Geschichte und Kultur (wenn es letztere überhaupt gab) sind abgesehen von der Sprache allerdings noch immer sehr schwer zu fassen. Das Seminar am Dienstag wird in diesem Sinne auf den aktuellen Stand der Forschung zu den Luwiern fokussieren und Problemfälle diskutieren, und wird in Zusammenarbeit der Vorderasiatischen Archäologie (D. Bonatz) mit der Altorientalistik (J. Hazenbos) durchgeführt. In den Donnerstagssitzungen werden die Schrift und Sprache der luwischen Inschriften im Detail zur Sprache kommen. Zunächst werden die Grundlagen der luwischen Sprache, vor allem des Hieroglyphenluwischen, und der anatolischen Hieroglyphenschrift behandelt werden. Das Luwische ist eine indoeuropäische Sprache; es gehört innerhalb der indoeuropäischen Sprachfamilie zur anatolischen Gruppe und ist eng mit dem Hethitischen verwandt. Die anatolische Hieroglyphenschrift ist eine Schrift mit einem sehr bildhaften Charakter, die wie die Keilschrift Silbenzeichen, Wortzeichen und Determinative enthält. Neben der Erarbeitung der Grundlagen von Schrift und Sprache ist die Lektüre luwischer Texte in Hieroglyphenschrift ein Hauptziel dieses Teils des Kurses. Schließen

Literaturhinweise

C. Melchert, The Luwians. Handbook of Oriental Studies, Section 1: The Near and Middle East, vol. 68, Brill (2003)