14526 Seminar

WiSe 20/21: (S2) Das jüdische Berlin im Film

Klaus Herrmann

Kommentar

In der deutschen Filmproduktion spielten von Anfang an Juden als Regisseure und/oder Drehbuchautoren sowie als Produzenten eine zentrale Rolle und waren eben auch am expressionistischen Film führend beteiligt („Das Cabinet des Dr. Caligari“; „Der Golem“; „Nosferatu“; „Metropolis“ u.a.). Wenngleich jüdische Regisseure/Drehbuchautoren oftmals nur indirekt die Protagonisten ihrer Filme als „jüdisch“ zu erkennen gaben und eher indirekte Mittel einsetzten („Ich möchte kein Mann sein“; „Die Straße von 1923“; „Alraune“ u.a.), so fehlt es doch auch nicht an Filmbeispielen, die sich ganz bewusst gegen den immer virulenter werdenden Antisemitismus in der Weimarer Republik wendeten („Der Ritualmord“, „Die Gezeichneten“; „Nathan der Weise“; „Das alte Gesetz“; „Die Stadt ohne Juden“). Im Hintergrund dieser Drehbücher steht nicht selten die im damaligen Deutschland/Österreich geführte Debatte über die – nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches und der österreichisch-ungarischen Monarchie – erfolgte Einwanderung von „Ostjuden“ nach Berlin und Wien, wobei als Reaktion auf diese Einwanderung Fremdenfeindlichkeit und Furcht vor ‚Rassenmischung‘ geschürt wurde, herrschte doch bald die Auffassung vor, „dass es sich hier um ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem handele, das als Belastung der kommunalen Ressourcen angesehen wurde und als Invasion von Ausländern, deren abweichende äußere Erscheinung, Religion und Kultur einer Akkulturation unzugänglich sei“ (Cynthia Walk, UCSanDiego). Dabei wird Berlin nicht nur als Schauplatz zahlreicher Filme über jüdisches Leben in der Großstadtmetropole thematisiert, vielmehr wird uns vor allem das vor 100 Jahren (1920) geschaffene „Groß-Berlin“ gerade auch als Produktionsstätte und als Uraufführungsort von Kinofilmen über das Schicksal von Jüdinnen und Juden im Europa nach dem ersten Weltkrieg interessieren. Neben den frühen Filmen werden wir uns einigen neueren Filmproduktionen zuwenden, die vor dem Hintergrund der Geschichte von Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden auf die Weimarer und NS-Zeit sowie auf das jüdische Leben nach der Shoah blicken. Literatur: Ofer Ashkenazi, Weimar Film and Modern Jewish Identity. New York 2012. Schließen

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