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WiSe 20/21: Die Islamwissenschaft als Disziplin – Geschichte, Theorie und Methoden

Nils Riecken

Hinweise für Studierende

Aufgrund der neuesten Corona-Entwicklung muss diese Veranstaltung leider auch online stattfinden.

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Wir lernen im Seminar zum einen, Begriffe, Methoden und Theorien als Brillen zu verstehen, die wir auf- und absetzen können, die uns bestimmte Perspektiven auf die Welt erschließen, und die eine eigene Geschichte haben, also niemals einfach neutral sind. Darüber hinaus üben wir, kritisch mit Texten und ihren Argumentationsstrukturen umzugehen, d.h. sie nachzuvollziehen und in weitere Diskussionskontexte und disziplinäre Strukturen einzuordnen, um so eine eigenständige Positionierung im Hinblick auf Theorien und Methoden zu entwickeln. Schließen

Kommentar

In diesem Seminar werden wir uns mit wichtigen Arbeitsmethoden, Forschungsansätzen und theoretischen Debatten in der Islamwissenschaft und in verwandten Disziplinen beschäftigen. Schlüssel dazu ist eine historische Perspektive, d.h. wir fragen, wie die Islamwissenschaft und ihre Theorien, Begriffe und Methoden in Antwort auf bestimmte intellektuelle und praktische Probleme in spezifischen historischen Zusammenhängen entstanden sind. Die Islamwissenschaft als Fachdisziplin ist unterschiedlich bestimmt worden– als „kleines Fach“, als „Regionalwissenschaft“ (area study), als Religionswissenschaft, als eine historische Wissenschaft, als eine philologische Disziplin (wie die Arabistik) und als Querschnittsdisziplin dieser Felder einschließlich Anthropologie, Rechts- und Kulturwissenschaft. Während der Impetus für die Islamwissenschaft als universitäres Fach im deutschen Sprachraum aus einem politisch-praktischen Zusammenhang des deutschen Kolonialismus hervorgegangen ist (wenngleich sie sich auch aus einer längeren Wissenstradition speist), wird sie zugleich als Disziplin definiert, die ihre Objekte rein wissenschaftlich, d.h. auf methodisch abgesicherte Weise beschreibt und analysiert. Schließen