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Methodenübung
WiSe 20/21: Digitaler (Anti-)Feminismus in vernetzten Öffentlichkeiten
Susanne Reinhardt/ Franziska Martini
Kommentar
Digitale Technologien – von sozialen Medien und Blogs zu „alternativen“ Nachrichten- und Informationsangeboten – haben politische Handlungsräume verändert. Feministische wie antifeministische Akteur*innen nutzen die Möglichkeiten zur Partizipation, Vernetzung und Mobilisierung, die digitale Plattformen bieten. Diese digitalen Öffentlichkeiten lassen sich nicht nur theoretisch als Netzwerke denken (Netzwerköffentlichkeiten), sondern auch als solche empirisch untersuchen. Als Methodenübung geht der Kurs der Frage nach, wie aktuelle Phänomene rund um das Thema Anti-/Feminismus aus einer Netzwerk-Perspektive erforscht werden können. Im Zentrum dieser Übung steht ein methodenpraktischer Teil.
Im ersten Block der Lehrveranstaltung erarbeiten die Studierenden eine theoretische Grundlage zu Geschlechterdynamiken in vernetzten Öffentlichkeiten sowie netzwerktheoretische Grundlagen zu deren empirischer Erforschung. Der Fokus liegt hierbei auf den Chancen und Risiken die vernetzte Öffentlichkeiten für (anti-)feministischen Aktivismus und Mobilisierung bieten. Hierbei werden sowohl progressive Phänomene wie feministischer Hashtag-Aktivismus, wie auch antifeministischer Backlash, z.B. in Form der Manosphere, einbezogen. Gleichzeitig sollen die Studierenden bereits reflektieren, wie diese theoretischen Überlegungen und Phänomene empirisch untersucht werden können.
Im zweiten Block der Lehrveranstaltung lernen die Studierenden das grundlegende methodische Handwerkszeug, um selbst Netzwerkanalysen durchzuführen. Ziel ist es, dass die Studierenden anschließend in der Lage sind, selbstständig manuell (digitale) Daten für eine Netzwerkanalyse zu erheben und eine einfache Analyse dieser Daten durchzuführen. Vorkenntnisse in der Netzwerkanalyse sind hilfreich, aber keine notwendige Voraussetzung für die Teilnahme. Es sollte jedoch unbedingt ein Interesse bestehen, sich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch in die Netzwerkanalyse als Methode einzuarbeiten. Es wird mit freier Software (Gephi) gearbeitet. Kenntnisse in R oder Python sind ebenfalls hilfreich, aber nicht notwendig.
Im dritten Teil der Veranstaltung formulieren die Studierenden basierend auf den erarbeiteten theoretischen und methodischen Grundlagen eine eigene Forschungsfrage im Bereich digitaler (Anti-)Feminismus. Gerne soll hier auch erarbeitetes Wissen aus dem gekoppelten Hauptseminar miteinbezogen werden. Die Studierenden führen dann in Kleingruppen eigene, kleinere Forschungsprojekte durch, welche abschließend in den letzten Sitzungen dem Kurs präsentiert werden.
Anforderungen an die Studierenden: Lektüre von ein bis zwei Texten (z.T. englischsprachig) pro Sitzung im ersten und zweiten Block; Interesse und Bereitschaft sich in die Netzwerkanalyse als Methode einzuarbeiten; Durchführung eines Projekts in Kleingruppen mit abschließender Präsentation.
Die Methodenübung ist gekoppelt an das Hauptseminar „Rechte Bewegungen, Geschlecht und Medien“.
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15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 02.11.2020 14:00 - 16:00
Mo, 09.11.2020 14:00 - 16:00
Mo, 16.11.2020 14:00 - 16:00
Mo, 23.11.2020 14:00 - 16:00
Mo, 30.11.2020 14:00 - 16:00
Mo, 07.12.2020 14:00 - 16:00
Mo, 14.12.2020 14:00 - 16:00
Mo, 04.01.2021 14:00 - 16:00
Mo, 11.01.2021 14:00 - 16:00
Mo, 18.01.2021 14:00 - 16:00
Mo, 25.01.2021 14:00 - 16:00
Mo, 01.02.2021 14:00 - 16:00
Mo, 08.02.2021 14:00 - 16:00
Mo, 15.02.2021 14:00 - 16:00
Mo, 22.02.2021 14:00 - 16:00