16916
Seminar
WiSe 20/21: Protestbewegungen in Deutschland
Muriel Ernestus
Kommentar
Thema: Vereint durch Parolen wie „ohne mich” oder „Kampf dem Atomtod“ schlossen sich zwischen den Fünfziger und Achtziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts in der BRD unzählige Bürger in Protestbewegungen zusammen. Ob Friedens-, Studenten-, oder Umweltbewegung: sie alle nahmen für sich in Anspruch, für eine bessere Welt zu kämpfen und waren entschlossen, die Gestaltung der Zukunft nicht den etablierten Parteien zu überlassen. In den 1990er Jahren schien mit dem Zusammenbruch des Sozialismus auch die Zeit der großen Protestbewegungen vorbei zu sein. Ereignisse wie die Finanzkrise führten Ende der Nullerjahre des 21. Jh. Jedoch auch in Deutschland zu einem Wiederaufleben von Protestbewegungen. So trieb die Empörung über Bankenrettungen auf Kosten der Gesellschaft in Städten wie Frankfurt am Main oder Berlin tausende Demonstranten auf die Straße. In Stuttgart protestierten ebenfalls Tausende gemeinsam gegen die Kostenexplosion des Bahnhofprojektes „Stuttgart 21“. Auffallend ist dabei, dass die neue Lust am Protest nicht auf bestimmte Milieus oder Altersgruppen beschränkt ist. Deutlich wird diese anhaltende Tendenz auch an so unterschiedlichen Bewegungen wie der rechtspopulistischen PEGIDA oder der vor allem von Schülern getragenen „Fridays for Future“-Bewegung.
Programm: Anhand von historischen Quellen und Überblicksdarstellungen stellt das Seminar die wichtigsten Protestbewegungen der BRD vor. Während im ersten Teil vor allem die großen Protestbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Vordergrund stehen, widmet sich der zweite Teil Protestbewegungen der Gegenwart. Unser besonderes Interesse gilt dabei der medialen Begleitung des Protests und der kritischen Hinterfragung von Schlagworten wie „Wutbürger“ oder „Klimahysterie“, die beide aus gutem Grund von der Gesellschaft für deutsche Sprache zu Unwörtern des Jahres gewählt wurden.
Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant. Die erste Sitzung am 03.11.2020 muss aber online über Webex stattfinden. Ich bitte Sie daher, schon vor Seminarbeginn über das ZEDAT-Portal Webex zu installieren und sich mit den Basisfunktionen der Anwendung vertraut zu machen. Unter Umständen kann es das weitere Pandemiegeschehen erforderlich machen, dass weitere Sitzungen online stattfinden müssen. Sobald die Verteilung der Seminarplätze über Campus Management erfolgt ist, erhalten alle Seminarteilnehmer*innen von mir per E-Mail die Zugangsdaten für die erste online-Sitzung.
Für wen ist der Kurs geeignet? Das Seminar wendet sich an Gaststudierende der Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften. Neben Deutschkenntnissen von mindestens B 1 (GER) sollten Sie Interesse an deutscher Geschichte und Politik haben. Außerdem sollten Sie bereit sein, wöchentlich mindestens zwei Stunden Vorbereitungszeit aufzubringen, um neben historischen Quellen wie Pamphleten oder Zeitungsartikeln auch wissenschaftliche Texte mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 15-20 Seiten zu lesen.
Studien- und Prüfungsleistungen: Um 5 ECTS-Credits zu erhalten, müssen Sie regelmäßig aktiv teilnehmen; die behandelten Texte gut kennen; in einer Arbeitsgruppe eine kleine Präsentation erarbeiten und die Abschlussprüfung bestehen. Sofern das Pandemiegeschehen es zulässt, wird die Abschlussprüfung eine 90minütige Klausur in der vorletzten Vorlesungswoche sein. Sollte dies nicht möglich sein, wird das Seminar voraussichtlich mit einem im gleichen Zeitraum stattfindenden Take-Home-Exam mit einem Umfang von 2000 Wörtern abschließen.
Schließen
15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 03.11.2020 14:15 - 15:45
Di, 10.11.2020 14:15 - 15:45
Di, 17.11.2020 14:15 - 15:45
Di, 24.11.2020 14:15 - 15:45
Di, 01.12.2020 14:15 - 15:45
Di, 08.12.2020 14:15 - 15:45
Di, 15.12.2020 14:15 - 15:45
Di, 05.01.2021 14:15 - 15:45
Di, 12.01.2021 14:15 - 15:45
Di, 19.01.2021 14:15 - 15:45
Di, 26.01.2021 14:15 - 15:45
Di, 02.02.2021 14:15 - 15:45
Di, 09.02.2021 14:15 - 15:45
Di, 16.02.2021 14:15 - 15:45
Di, 23.02.2021 14:15 - 15:45