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WiSe 20/21: Online: Les fabliaux du Moyen Âge (XIIIe siècle): Ursprung, Tradition und Rezeption

Siria De Francesco

Kommentar

„Müller und Bauern, Diebe und Kaufleute, Eselzüchter und Witwen, junge Männer und Hofnarren wandern in der fantastischen und doch hyperrealistischen Welt der Fabliaux“, anonyme Erzählungen in Versen des 12. bis 14. Jahrhunderts aus dem Nordosten Frankreichs. Diese Erzählungen, in denen hohe und niedere Schichten, Adel und Elend, Leidenschaften und Begebenheiten nebeneinander existieren, sind die Vorläufer der Novelle und damit die Ursprünge der modernen Erzählung. Ihr Einfluss auf die französische Literatur, speziell auf Molière, Jean de La Fontaine und Voltaire wirkt bis heute nach. Das französische Mittelalter hinterließ uns ungefähr 150 dieser Gedichte, die einige hundert Verse lang und größtenteils erotischen Inhalts sind. Ziel des Seminars ist es, die Merkmale kurzer Erzählformen in der mittelalterlichen französischen Romanliteratur zu skizzieren und die Besonderheiten dieses genres zu veranschaulichen. Im Lauf des Seminars werden wir eine Anthologie von Texten analysieren, die im Lichte der Theorien der Romanisten G. Paris und J. Bédier gelesen, übersetzt und kommentiert werden, um zu den Arbeiten von Per Nykrog und den neuesten kritischen Positionen zu diesem Thema zu gelangen. Fragen im Zusammenhang mit der Herkunft von Fabliaux, ihrer Manuskripttradition, der Rezeption und ihrer europäischen Verbreitung werden untersucht. Der Kurs wird online und in asynchronem Format gehalten, die Studierenden werden Zugang zu Videokursen, Präsentationen mit Audio, Primär- und Sekundärtexten haben. Um die aktive und regelmäßige Teilnahme am Kurs zu bestätigen, müssen die Studierenden Arbeitsblätter ausfüllen, die online auf der Blackboard-Plattform zur Verfügung gestellt werden. Schließen

Literaturhinweise

Fabliaux, édition de Gilbert Rouger, Gallimard, coll. Folio classique, 1999. Fabliaux du Moyen Âge, présentation et traduction inédite par J. Dufournet, Paris, Flammarion, 1998 (GF, 972), 410 p. (éd. bilingue). Rutebeuf, Œuvres complètes, Michel Zink (hrg.), Paris, Garnier, 2001. Schließen