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Methodenübung
WiSe 20/21: (Mü) Konflikt und Konsens in der japanischen Politik
Prof. Dr. Steffen Heinrich
Kommentar
Die moderne japanische Demokratie ist über 70 Jahre alt und trotzdem hält sich hartnäckig die Sichtweise, dass eine demokratische Streitkultur nicht auf die japanischen Gegebenheiten passt. Das Parlament und Politikerreden wurden schon als Teil einer „Karaoke-Demokratie“ dargestellt (Jain und Inoguchi 1997), die tatsächliche Entscheidungsprozesse verschleiern und Konflikte verdecken statt an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Doch eine Vielzahl von Studien hat seither ein deutlich differenzierteres Bild gemalt. So zeigt sich, dass in vielen Fragen Konflikte durchaus sichtbar und ergebnisoffen ausgetragen werden, während in bei anderen Fragen Konfliktlinien kaum öffentlich sichtbar werden und eine bürokratische Steuerung politische Führung nach wie vor zu dominieren scheint. Dieses Vertiefungsmodul beschäftigt sich vor allem mit den Faktoren, die dazu führen, dass Interessenskonflikte offen bzw. verdeckt ausgetragen werden und nimmt hierfür konkrete Fallbeispiele aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Blick. Um diese zu veranschaulichen werden Seminar und Übung diese anhand unterschiedlicher japanischer Quellen und Daten und in der Form von Forschungsprojekten bearbeiten. Hierfür ist ein Zugang zu CrossAsia notwendig. Schließen