14525A Seminar

WiSe 20/21: (S1) Zwischen jüdischem Revival und Minderheitenpolitik in Deutschland

Christiane Tzuberi

Hinweise für Studierende

Online-Kurs in Kooperation mit Prof. Sarah Ross (Europäisches Zentrum für Jüdische Musik, Hannover)

Kommentar

Der Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg erforderte die Schaffung eines neuen Europas, das nie wieder Zerstörung bringen sollte. Dies erforderte eine Rehabilitierung der Beziehungen des „Neuen Europas“ zu den Juden wie auch eine neue „Minderheitenpolitik“. Insbesondere in Deutschland waren die Verurteilung des Antisemitismus, die Restitution und das pro-jüdische Handeln nicht nur Eckpfeiler der Politik und Kultur nach 1945, sondern auch Grundvoraussetzungen für ihre Legitimität. Dementsprechend sind Juden und Judentum zu einem europäischen Projekt des imaginären und tatsächlichen Wiederaufbaus und der Konstruktion geworden. Die Virulenz von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Europa in den letzten Jahren erfordert eine kritische Reflexion über die Ambivalenz dieses Projekts. In diesem interdisziplinären Seminar werden Studien über die ambivalente jüdische Politik in Europa, insbesondere in Deutschland, nach dem Holocaust unter verschiedenen Aspekten vorgestellt. Zum einen aus Sicht der Geistesgeschichte, anhand derer deutlich wird, wie der Widerstand gegen den Antisemitismus nach dem Holocaust paradoxerweise auch die Neutralisierung des jüdischen Denkens mit sich brachte, und säkulare Kategorien wie „Religion“ und „Staat“ affirmierte. Zum anderen aus Sicht der Kultur(erbe)politik, insbesondere der Musik: hier wird nach dem Zusammenhang von Musik und zeitgenössischen deutsch-jüdischen Diskursen und Politik gefragt, etwa nach Musik als politisches Medium, Medium des interkulturellen und interreligiösen Dialogs und der kulturellen Repräsentation. Die Problematisierung von Deutschlands nationalem Projekt des "jüdischen Revivals" nach 1945, das sich die jüdische Kultur in seinem Bemühen um Erhaltung und Rekonstruktion zugleich aneignet und von jüdischen Traditionen und Gemeinschaften abkoppelt, leitet über zum dritten Schwerpunkt des Seminars. Dieser bietet eine kritische Perspektive auf die Wiederbelebung tatsächlicher jüdischer Gemeinschaftsexistenzen und -strukturen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg als selbstbejahendes Projekt des liberalen, säkularen Nationalstaates. Das interdisziplinäre Seminar wird als Online-Kurs in Kooperation mit Prof. Sarah Ross (Europäisches Zentrum für Jüdische Musik, Hannover) angeboten. Schließen

15 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 04.11.2020 10:00 - 12:00

Dozenten:
Dr. Christiane Tzuberi

Mi, 11.11.2020 10:00 - 12:00

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Dr. Christiane Tzuberi

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Mi, 25.11.2020 10:00 - 12:00

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Mi, 09.12.2020 10:00 - 12:00

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Mi, 16.12.2020 10:00 - 12:00

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Mi, 06.01.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 13.01.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 20.01.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 27.01.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 03.02.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 10.02.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 17.02.2021 10:00 - 12:00

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Mi, 24.02.2021 10:00 - 12:00

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