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WiSe 20/21: Gegenspielerinnen. Mächtige Frauen im Trauerspiel des 17. und 18. Jahrhunderts

Gesa Dane

Kommentar

Das Seminar wird sich mit einer Reihe von mächtigen Frauenfiguren (fr. 'femmes fortes') beschäftigen, die in Trauerspielen des 17. und 18. Jahrhunderts in ein Spiel von Leidenschaft und Macht, von Liebe und Tod verwickelt werden: Catharina von Georgien (Andreas Gryphius), Sophonisbe (Daniel Casper von Lohenstein), Panthea (Luise Adelgunde Gottsched), Dido (Johann Elias Schlegel), Marwood, Orsina (Lessing: Miß Sara Sampson, Emilia Galotti), Lady Milford (Schiller, Kabale und Liebe) – wie auch die Königinnen in Schillers ‚Maria Stuart‘. An diesen Figuren lässt sich besonders prägnant die Darstellung von heftigen Affekten, von Liebe, Zorn, Trauer etc. studieren, ebenso wie der Wandel von Verhaltensnormen (vom Barockstoizismus bis zur bürgerlichen Empfindsamkeit). Handelt es sich im Trauerspiel des 17. Jahrhunderts meistens um Fürstinnen im Herrscher-Amt, so treten mit Marwood, Orsina und Lady Milford adlige Frauen auf die Bühne, die Klugheit, höfische Verstellungskunst und Witz einbringen, um sich selber zu behaupten. Wie sind diese Konstellationen im Horizont der ‚Querelle des Femmes‘ zu deuten? Ein Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung ausgegeben. Das Seminar wird am Leitfaden der genannten Trauerspiele zugleich eine Einführung in diese Gattung und ihre Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert geben. Die dem Wandel der Gattung zugrunde liegenden Veränderungen kulturhistorischer Voraussetzungen werden dabei zu berücksichtigen sein. Das Seminar wird nach Möglichkeit als modifizierte Präsenzveranstaltung durchgeführt, die genauen Modalitäten werden rechtzeitig vor Beginn der Vorlesungszeit bekanntgegeben. Dann werden Sie auch das Programm für das Seminar erhalten. Eine erste Lektüre der genannten Dramen in der vorlesungsfreien Zeit wird nachdrücklich empfohlen. Schließen