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WiSe 20/21: Religiöse Sozialisation - Literatur - Sädularisierung: Karl Philipp Moritz "Anton Reiser" (1785/86) und Deborah Feldmann "Unorthodox" (2012/17)

Gesa Dane

Kommentar

Dieses Seminar soll ein Experiment unternehmen: die Lektüre und Analyse von zwei autobiographischen Romanen aus unterschiedlichen Jahrhunderten, aus dem 18. und aus dem 21. Jahrhundert, die einander schroff gegenübergestellt werden. Und nicht nur das: einerseits eine Sozialisation im Milieu des deutschen Pietismus, andererseits eine Sozialisation in einem jüdisch-orthodoxen Milieu New Yorks; hier eine männliche, dort eine weibliche Erzählerfigur. Als Literaturwissenschaftlerinnen werden wir erzähltheoretische, stilistische, rhetorische, intertextuelle und kulturtheoretische Methoden zur Analyse dieser beiden Texte umfassend heranziehen. Im Mittelpunkt sollen aber Fragen der religiösen Sozialisation stehen, damit Fragen der Stellung der Religion in Aufklärung und Gegenwart, der Funktion der Lektüre bei solchen Sozialisationsprozessen, die Rolle von Theater und Film etc. Das Seminar wird nach Möglichkeit als modifizierte Präsenzveranstaltung durchgeführt, die genauen Modalitäten werden rechtzeitig vor Beginn der Vorlesungszeit bekanntgegeben. Dann werden Sie auch das Programm für das Seminar erhalten. Eine erste Lektüre der genannten Dramen in der vorlesungsfreien Zeit wird nachdrücklich empfohlen. Vor Beginn des Semesters sollte eine erste Lektüre beider Texte erfolgen, und dies in folgenden Ausgaben: Karl Philipp Moritz: Anton Reiser. Ein psychologischer Roman, hg. von Wolfgang Martens, Stuttgart 1972 u.ö. (reclam 4813); Deborah Feldmann ‚Unorthodox‘. Eine autobiographische Erzählung. Aus dem Englischen von Christian Ruzicska, München 2017 (btb 71534). Schließen