216641c
Laborpraktikum
WiSe 20/21: Selbstreplizierende Proteinpartikel und Neurodegeneration bei Morbus Alzheimer, Parkinson-Krankheit und Prionerkrankungen
Michael Beekes
Hinweise für Studierende
Praktikum mit begleitendem Seminar; Voraussetzung: Besuch der Vorlesung 216641a. Platzvergabe erfolgt durch den Dozenten an ausgewählte Teilnehmer der Vorlesung im vorherigen Semester.
Das Praktikum ist für Studierende der Biochemie oder anderer Biowissenschaften im Masterstudium konzipiert. Schließen
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Vorbesprechung: Die Vorbesprechung erfolgt im Rahmen der Vorlesung 216641a im vorangegangenen Semester.
Kommentar
Inhalt: In ausgewählten Versuchen werden pathophysiologische Schlüsselmerkmale von Morbus Alzheimer, Parkinson-Krankheit und Prionerkrankungen aus verschiedenen Blickwinkeln experimentell beleuchtet. Dies soll zum einen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zentraler molekularer Abläufe bei diesen neurodegenerativen Proteinkonformationskrankheiten ("Proteinopathien") und andererseits praktische Zugänge und Untersuchungstechniken zu deren Erforschung aufzeigen. Dabei werden sowohl Tiermodelle, Zellkulturmodelle als auch zellfreie biochemische Assays und Untersuchungsverfahren vorgestellt. Mit Hilfe immunhistochemischer und histologischer Verfahren werden in Hirnschnitten pathologische Veränderungen wie Gliaaktivierung und Nervenzelluntergang nachgewiesen. Ergänzend werden glutamaterge Rezeptoren als potentielle Vermittler exzitatorischer Neurotoxizität sowie dopaminerge Neuronen als beispielhafte Zielzellen neurodegenerativer Prozesse im Gewebeschnitt durch Markierung mit spezifischen Antikörpern angefärbt. Krankheitsassoziierte Proteine wie Amyloid-beta und tau (Alzheimer Krankheit), alpha-Synuklein (Parkinson-Krankheit) oder PrP (Prionkrankheiten) werden aus Gehirngewebe aufgereinigt und mit Hilfe unterschiedlicher Western Blot-Verfahren nachgewiesen bzw. biochemisch charakterisiert. Die Ablagerung und Akkumulation von alpha-Synuklein und PrP im Gehirn wird außerdem immunhistochemisch, und im Falle des PrP, auch mit Hilfe der "Paraffin-embedded tissue" (PET) Blot-Technik verdeutlicht. Die Selbstreplikation von infektiösen PrP-Partikeln, d. h. Prionen, wird in vitro zellfrei mittels "Protein Misfolding Cyclic Amplification" nachgestellt. Neue Anwendungsmöglichkeiten zellkulturbasierter Assays in der Proteinopathie-Forschung werden am Beispiel primärer Gliazellkulturen und organotypischer Hirnschnittkulturen beleuchtet.
Teilnehmerkreis: Das Praktikum (8 Plätze) ist für Biochemiker und andere Biowissenschaftler im Hauptstudium (Diplom) / Masterstudium konzipiert.
PD Dr. M. Beekes: BeekesM@rki.de
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