WiSe 20/21: Filmische Superheldenuniversen
Björn Hochschild
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Spätestens seit Iron Man (Jon Favreau, US 2008) den Auftakt für das Marvel Cinematic Universe (MCU) lieferte, dominieren Superhelden weltweit die Leinwände, Kinokassen und Streaming-Plattformen. Allein Marvels filmisches Superheldenuniversum umfasst derzeit 23 veröffentlichte Kinofilme, elf Serien in insgesamt 28 Staffeln und sechs Kurzfilme. Elf weitere Kinofilme und acht neue Serien sind bereits angekündigt. Von den 23 bislang erschienen Marvel-Filmen (elf weitere sind bereits angekündigt) zählen 17 zu den zehn weltweit finanziell erfolgreichsten Filmen ihres Erscheinungsjahres, während Avengers: Endgame (Anthony & Joe Russo, US 2019) derzeit den Film mit den höchsten Einspielergebnissen der Kinogeschichte darstellt.
Den finanziellen Erfolg dieser Filme möchte diese Veranstaltung zum Anlass nehmen, sie als Teil gegenwärtiger kultureller Praxis des Filme-Sehens zu betrachten und zu befragen. Warum erscheinen sie gerade jetzt? Wie lassen sich die Filme und ihre je spezifischen und geteilten Ästhetik(en) in historischen und soziokulturellen Kontexten verorten? Wie wird die beworbene ‚Universums-Struktur‘ als ästhetische Erfahrung greifbar?
Die Beantwortung solcher Fragen erschöpft sich nicht im Bemerken politischer oder historischer Tropen, Zitate oder Querverweise. Statt auf einer Ebene der Repräsentation oder oberflächlicher Ideologiekritik zu verweilen, ist das Ziel dieser Veranstaltung durch filmanalytische, -theoretische und -geschichtliche Zugänge ein besseres Verständnis von der/n Ästhetik/en dieser filmischen Superheldenuniversen zu erlangen: Auf welche Weise etwa denken sie Geschichte, Politik oder Gemeinschaft? Welche Erfahrungen ermöglichen sie ihren Zuschauenden als Medien der Wahrnehmung; das heißt als Erfahrung eines je spezifischen Sehens und Hörens?
Voraussetzungen & Seminargestaltung
Für die Teilnahme werden Interesse und Bereitschaft an einer intensiven analytischen, theoretischen und historischen Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Superheldenfilm vorausgesetzt. Sie müssen keine Vorkenntnisse über Superheldenfilme oder -comics mitbringen. Im Verlauf des Semesters ist eine freiwillige Sichtung von Filmen über den Sichtungsplan hinaus jedoch empfehlenswert.
Die Veranstaltung findet digital statt und wird sowohl synchrone als auch asynchrone Bestandteile beinhalten. Ein Mikrophon ist für die Diskussionsteilnahme Voraussetzung und eine Kamera für die Diskussionskultur wünschenswert.
Da ein Großteil der gegenwärtigen Superheldenfilme auf gängigen Streaming-Plattformen erhältlich ist, sind diese als Quelle für das Sichtungsmaterial angedacht. Sollte ihnen dies eine Teilnahme an der Veranstaltung erschweren oder unmöglich machen, bitte ich Sie um einen kurzen Hinweis, damit rechtzeitig eine Alternative gesucht werden kann.
Die Situation des digitalen Semesters stellt uns alle vor besondere Herausforderungen. Um diesen gerecht zu werden, möchte ich Ihnen vor Semesterbeginn die Möglichkeit zur Mitgestaltung geben: Sollten Sie vorhaben diese Veranstaltung zu besuchen und Wünsche, Ideen oder Fragen zur Gestaltung, zum Ablauf oder Inhalt haben, schreiben Sie mir eine E-Mail an:
bjoern.hochschild [at] fu-berlin.de.
Der genaue Ablauf wird den Teilnehmenden in der ersten Woche der Vorlesungszeit nach Einbeziehung Ihrer Anregungen und Wünsche bekanntgegeben.
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