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Seminar
WiSe 20/21: (GEND) The Kaiser Willhelm Institute for Anthropology, Heredity and Eugenics and Practice of Remembrence in the FRG
Manuela Bauche
Information for students
Termine:
Fr 6.11., 12:15–13:45 h
Fr 13.11., 12:15–13:45 h; Pause (30 Min.); 14:15–15:45 h: Selbstlernphase & vorbereitende Absprachen in AGs
Fr 20.11., 12:15–13:45 h; Pause (30 Min.); 14:15–15:45 h: Selbstlernphase & vorbereitende Absprachen in AGs.
Fr 27.11., 12:15–13:45 h; Pause (30 Min.); 14:15–15:45 h; Pause (15 Min.); 16:00–17:30 h: Selbstlernphase und Vorbereitung der AG-Recherchen
KW 49 + KW 50: Selbstlernphase / Recherche für und Ausarbeitung der AG-Projekte (Kennenlernen von Erinnerungsprojekten)
Fr 18.12., 12:15 h–13:45 h; Pause (30 Min.); 14:15 (s.t.)–15:45 h
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Das Gebäude in der Ihnestraße 22, das heute vom OSI genutzt wird, wurde 1927 als Hauptgebäude des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) errichtet. Am KWI-A forschten Wissenschaftler*innen bis 1945 zu Fragen der Humangenetik. Das Institut war damit auch eine wichtige Stätte der Produktion behindertenfeindlichen und rassistischen Wissens. Es war zudem eng in die Konzeption und Umsetzung eugenischer und rassistischer Politiken eingebunden. Am KWI-A tätige Forscher*innen setzten kolonialrassistische Forschungspraktiken fort, prägten – bereits in der Weimarer Republik – Debatten um Sterilisationspolitiken und legitimierten die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.
Von der Forschung und der politischen Tätigkeit des KWI-A waren viele Menschen negativ betroffen, die wir heute als Mitglieder distinkter „Opfergruppen“ denken, u.a. Sint*ezza und Rom*nja, J*üdinnen, Schwarze Menschen, Asiatisch-Deutsche, Behinderte. Wie werden ihre Verfolgungsgeschichten (in Bezug auf das KWI-A, aber auch jenseits davon) aktuell erinnert? Wie ordnen sich diese Erinnerungspraxen in die bundesdeutsche Erinnerungspolitik ein? Wie ließen sich, in Bezug auf die Geschichte des KWI-A diese Verfolgungsgeschichten evtl. gemeinsam erinnern? Diesen Fragen geht das Seminar nach.
Wir verschaffen uns zunächst einen Überblick über die Geschichte des KWI-A und setzen uns dann – in Arbeitsgruppen – mit unterschiedlichen Verfolgungsgeschichten und der Erinnerung an diese auseinander. Dabei lernen wir konkrete Erinnerungsprojekte kennen – und damit ein Berufsfeld kennen, das auch für Politikwissenschaftler*innen eine Option darstellt. Wir diskutieren das Potenzial und die Begrenzungen von Konzepten wie „multidirektionales Erinnern“ (M. Rothberg) und „Verbündet-Sein“ (L. Czollek/G. Perko) für die Erinnerungsarbeit.
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Additional appointments
Fri, 2020-11-06 12:15 - 13:45