WiSe 20/21: Erneuerung durch Gewalt?
Daniel Illger, Hermann Kappelhoff
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In seinen bahnbrechenden Studien über die amerikanischen Frontier-Mythen hat Richard Slotkin die These aufgestellt, dass der Glaube an die erneuernde, reinigende Kraft von Gewaltakten konstitutiv sei für das nationale Selbstverständnis der USA. Seiner Überzeugung nach ist auch die US-amerikanische Populärkultur bis in die Gegenwart hinein geprägt und durchdrungen von Frontier-Mythen, die bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts zurückreichen. Vor allem gelte das für den Western. Das Seminar will unter Bezugnahme auf Slotkins Thesen einen theoretischen Zugang zu diesem Genre erarbeiten. Vor allem aber soll der Frage nachgegangen werden, welche Entwicklung der Western in den letzten Jahren, im Zeichen also der zunehmenden Polarisierung und Radikalisierung der USA, genommen hat. Hierzu werden ausgewählte Western, die seit 2017 ins Kino gekommen sind, in filmanalytischer und genretheoretischer Perspektive betrachtet. Je nach studentischem Interesse ist es möglich, zwei einschlägige Videospiele – namentlich Red Dead Redemption 2 (Rockstar, 2018) und The Last of Us 2 (Naughty Dog, 2020) – in die Diskussion einzubeziehen.
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