WiSe 20/21: Minoritärer Film, kleine Form
Madeleine Bernstorff
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Eine Verdichtung, ein Unterlaufen großer Gesten, ein eigenwilliges, gelegentlich sogar kristallines philosophisches Spielzeug, das seine eigene Rezeptur mitdenkt. Eher entfernt vom ‚Visitenkarten-Kurzfilm’, der vorauseilt, sich in seiner Marktgängigkeit zu beweisen. Experimentierfeld und aufblitzendes Kristall, fragmentarisch, offen oder kompakt, anekdotisch. Mit ihrer Aktualität und ökonomischen Unabhängigkeit behauptet sie sich in den aufmerksamkeitsfragilen Onlinewelten besonders eigensinnig. ‚Small and somehow kind of insurgent’. Es geht um Mikroformate und Ephemeres – hergeleitet aus Deleuze/Guattaris ‚Kafka. Für eine kleine Literatur’ (1975).
Literaturauswahl:
Johannes Beringer: Minoritäre Filme. Die eigenen Angelegenheiten, Dortmund 2020.
Gilles Deleuze, Félix Guattari: Kafka. Für eine kleine Literatur, Frankfurt am Main 1976.
Frieda Grafe: Filmtips. KinoKonTexte 4, Hg. Fritz Göttler, Heiner Gassen, München 1993.
Petra Löffler: Genealogien des Minoritär-Werdens. Das Kino als ‚kleine’ Kunst, in: Figurationen von Solidarität, Hg. Elisabeth Büttner, Viktoria Metschl, Berlin 2019.
Linda Waack: Der kleine Film. Mikrohistorie und Mediengeschichte, Paderborn 2020.
Linda Waack: Gerhart Hauptmann beim Golfspiel auf Hiddensee. Zu Kracauers Mikrohistorie, in: Film und Gesellschaft denken mit Siegfried Kracauer, Hg. Groß, Öhner, Robnik, Wien 2018.
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