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Seminar
WiSe 20/21: Typologische Verfahren: Latente Klassen- und latente Profilanalyse (Methodenseminar)
Michael Eid
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Typologische Verfahren dienen dazu, Personengruppen zu finden, die sich in ihrem Merkmalsprofil unterscheiden. Unter einem Merkmalsprofil versteht man in der klinischen Psychologie bspw. eine Konfiguration von Beschwerden (z. B. häufig Kopfschmerzen, selten kalte Füße, manchmal Magenbeschwerden), in der Arbeits- und Organisationspsychologie bspw. einen Führungsstil (z.B. lässt eigene Meinung zu, ist häufig ansprechbar, ist teamorientiert), in der positiven Psychologie bspw. ein Lebenszufriedenheitsmuster (zufrieden mit der Ehe, unzufrieden mit der Arbeit, zufrieden mit der Freizeitgestaltung, unzufrieden mit dem Einkommen). Im Gegensatz zur Faktorenanalyse oder Modellen der Item-Response-Theorie setzen typologische Verfahren nicht voraus, dass sich alle Items (z. B. Symptome) in einer für alle Personen verbindlichen Weise auf einer oder mehreren Dimensionen anordnen lassen. Sie erlauben somit, komplexere Merkmalskonfiguration aufzudecken und Personen nach Merkmalsmustern zu klassifizieren. Es werden zwei typologische Verfahren behandelt, und zwar die latente Klassenanalyse für kategoriale Variablen (z. B. Items mit wenigen Antwortkategorien) und die latente Profilanalyse für metrische Variablen (z. B. Fragebogenskalen, physiologische Variablen). Anhand von empirischen Beispielen aus der klinischen Psychologie, der Gesundheitspsychologie, der kulturvergleichenden Emotionsforschung und der Bildungsforschung lernen Studierende Grundideen und Anwendungsgebiete dieser Verfahren kennen. Darüber hinaus lernen sie Schritt-für Schritt eigenständige Analysen anhand von entsprechenden R-Paketen und der kostenlosen Demoversion des Computerprogramms Mplus durchzuführen und zu interpretieren.
Aufgrund sehr positiver Erfahrungen mit einem zeitunabhängigen Lernformat findet die Veranstaltung wie folgt statt:
1. Es wird jede Woche spätestens dienstags um 10:15 Uhr ein Lehrvideo eingestellt, das die Seminarinhalte sowohl inhaltlich als auch praktisch (Nutzung des Computerprogramms) vermittelt, das ab dann zeitunabhängig zur Verfügung steht.
2. Studierende erhalten einen Übungsdatensatz, um die vermittelten Inhalte eigenständig einüben zu können.
3. Es finden vier verbindliche Online-Seminartermine (Dienstag 10-12 Uhr oder in Absprache mit der Gruppe ein anderer Zeitpunkt) statt. Der erste dient dem Kennenlernen und der Erläuterung des Prozedere. Zwei weitere Termine (z. B. 6. und 11. Sitzung) dienen der Klärung offener Fragen und Probleme (Fragen können immer auch im Diskussionsforum gestellt werden). Der vierte Termin dient der Präsentation eigenständiger Analysen bzw. dem Seminarabschluss).
4. Als eigenständige Leistung führen Studierende eine eigene Analyse (gerne auch in einer Gruppe) durch, deren Ergebnisse entweder in der letzten Stunde präsentiert oder in einem kurzen Bericht dargestellt werden.
Zum Kennenlernen und der Erläuterung der Inhalte des Seminars findet die erste verbindliche Onlinesitzung am Dienstag, den 3. November um 10:15 Uhr per WebEx-Meeting statt.
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