16673 Advanced Seminar

WiSe 20/21: Sterbedarstellungen in der Literatur seit 1900

Caroline Welsh

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Seit der Jahrtausendwende haben die zunehmend emotional geführte Debatte um die Legalisierung des medizinisch assistierten Suizids sowie der beachtliche Erfolg der Palliativmedizin zu einer stärkeren Präsenz schwerkranker und Sterbender in den öffentlichen Medien beigetragen. Auch Spielfilme wie beispielsweise Liebe (Haneke, F 2012) und Hin und Weg (Zübert, D 2014) haben hier dezidiert Position bezogen. Im Seminar wird es um das Potential literarischer Texte gehen, zu einer Auseinandersetzung mit und Gestaltung von kulturellen Sterbevorstellungen beizutragen. Anhand von exemplarischen literarischen Sterbedarstellungen sowie von Sterbegeschichten im engeren Sinne wird genauer zu erkunden sein, inwiefern literarische Texte u.a. Verschiebungen innerhalb der Sterbekultur reflektieren, medizinische Praktiken kritisieren, Schwachstellen, Ängste und Sehnsüchte hinter den in der Gesellschaft zirkulierenden Sterbenarrativen sichtbar machen oder durch gezielte Ästhetisierungen bestimmter Sterbeformen zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen. Dabei werden ästhetische und narrative Darstellungstechniken ebenso zu berücksichtigen sein, wie ein für das Textverständnis notwendiges Kontextwissen aus der Literatur-, Kultur- und Medizin(geschichte) des Sterbens. Der literaturhistorische Schwerpunkt liegt auf fiktionalen Texten der literarischen Moderne (Arthur Schnitzler, Gottfried Benn, Thomas Mann, R.M. Rilke) und der Gegenwartsliteratur (Lukas Bärfuss, Daniel Kehlmann). Daneben werden mit Wolfgang Herrndorfs zunächst als Blog publizierten Tagebuchaufzeichnungen und Petra Anwars zusammen mit John von Düffel geschriebenen „Geschichten vom Sterben“ auch zeitgenössische autobiographische Perspektiven von Sterbenden und literarisch aufgearbeitete Fallgeschichten aus der palliativmedizinischen Praxis miteinbezogen. Das Seminar ist zunächst Online geplant, wobei ein Treffen in kleineren Gruppen zum Ende des Seminars nicht ausgeschlossen wird. Zunächst aber bilden Webex-Meetings das Kernstück des Seminars. Ein Seminar, das die Analyse und Interpretation literarischer Texte ins Zentrum stellt, lebt notwendig von der lebhaften Diskussion. Idealer Weise haben alle die Webex-Meetings so gut vorbereitet, dass eine Zeitstunde wöchentlich für die intensive Online-Diskussion ausreicht. Dazu sollten im Vorfeld auf Blackboard hochzuladende 5 min. Podcasts oder besprochene PowerPoint Folien einzelner ExpertInnen oder Expertengruppen zu spezifischen Forschungsfragen/-thesen sowie Lektürefragen meinerseits beitragen. Alternativ kann die übliche Seminarzeit vollständig ausgeschöpft werden, um entsprechenden Gruppenarbeiten und Expertenpräsentationen in den synchronen Teil des Seminars zu integrieren. close

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