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Proseminar
WiSe 20/21: Samir Amin - Developed underdevelopment
André Peter Weißenfels
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Samir Amin (1931-2018) ist einer der einflussreichsten politischen Ökonomen der arabischsprachigen Welt und ein bedeutender Vertreter der Dependenztheorie. Entgegen dem damaligen Mainstream argumentierte Amin, dass die sogenannte "Unterentwicklung" der Entwicklungsstaaten keine Stufe auf dem Weg zu "entwickelten" Staaten sei, sondern vielmehr ein aktiv produzierter und langfristiger Zustand. Warum wird Arbeit in "Entwicklungsländern" schlechter bezahlt? Wie sind "Entwicklungsländer" in ein internationales Akkumulationsregime eingebunden. Im Seminar werden wir uns intensiv mit einem seiner Hauptwerke, "Accumulation on a World Scale", beschäftigen. Weiterhin werden wir uns in Kleingruppen mit verschiedenen Unterthemen beschäftigen, die sich in Amins Arbeiten finden.
Über das Semester hinweg, werdet ihr in thematischen Kleingruppen arbeiten: Zuerst in der Besprechung von Texten und dann im Rahmen einer Gruppenarbeit mit einem thematischen Fokus. Die verschiedenen Kleingruppen lesen zum großen Teil die gleichen Texte, haben jedoch, insbesondere im Hinblick auf die Gruppenarbeit, einen von drei thematischen Schwerpunkten, die in Amins Arbeiten zu finden sind:
- Ungleicher Austausch und Werttheorie – Warum wird Arbeit unterschiedlich bezahlt?
- Gegenwarts-Kritik und Lösungsansätze – „Entweder Sozialismus oder Barbarei“
- Landwirtschaft und die soziale Frage – Wie die Mehrheit der Menschen im Entwicklungsprojekt einfach unter den Tisch gefallen ist
Die Kleingruppen werden zu Beginn des Semesters je nach thematischem Interesse zusammengestellt.
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