28852 Advanced seminar

WiSe 20/21: Rechte Bewegungen, Geschlecht und Medien

Ricarda Drüeke

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Schon früh nutzten rechte Akteur:innen das Internet. So war das „Thule-Netz“ bereits zu Beginn der 1990er Jahre eine Plattform zur Verbreitung rechtsextremer Ideologie und diente der Vernetzung untereinander. Heute nutzen Rechte neben eigenen Online-Medien wie Compact, Sezession, PI-News Plattformen wie YouTube, um Musik und rechte Ideologien zu teilen. Über Facebook und Twitter wird gegen Geflüchtete gehetzt, wie etwa durch die Kampagne „Nein zum Heim“, die sich gegen Unterkünfte für Geflüchtete richtet. Innerhalb rechter Bewegungen findet immerfort auch eine Auseinandersetzung mit dem Konzept Gender statt, dabei zeigen sich Allianzen von rassistischen und sexistischen Diskursen, da Antifeminismus und Neue Rechte an vielen Stellen vernetzt sind. Dabei scheint es eine Angst zu geben vor Gender Mainstreaming, den Gender Studies sowie Feminismus. An diesen Themen zeigt sich eine Vernetzung verschiedener reaktionärer, konservativer, faschistischer und rechter Akteur:innen und Gruppierungen und dem gemeinsamen Feindbild „Gender“ bzw. „Feminismus“. Ein weiterer Aspekt des Seminars sind dabei die hergestellten Verbindungen zwischen Gender und Migration, wie sich etwa aktuell in den Debatten zu COVID19 in AfD, FPÖ und SVP zeigt. Die Lehrveranstaltung ist in der Öffentlichkeitsforschung und speziell in der sozialen Bewegungs- bzw. Gegenöffentlichkeitsforschung angesiedelt. Im Mittelpunkt des Projektseminars stehen digital vernetzte Medien, die von rechtsextremen Bewegungen und Akteur:innen gezielt zur Rekrutierung, Vernetzung und Verbreitung ihrer Ideologie sowie zur Denunziation ihrer Gegner:innen genutzt werden. Von Interesse sind darüber hinaus die damit verbundenen Online- wie Offline-Protestartikulationen (z.B. Hashtagaktivismus, YouTube-Videos, Demonstrationen und Besetzungen) und die Aneignung künstlerischer Ausdrucksformen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Zusammenhängen von antifeministischen, sexistischen und rassistischen Diskursmustern und ihren Ausdrucksformen in und durch digital verntzer Medien. close

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