31101 Vorlesung

WiSe 21/22: Digital East. Eine Region im Netz der Daten

Katharina Bluhm, Susanne Strätling, Gasan Gusejnov

Hinweise für Studierende

Wenn Sie diese Veranstaltung im Rahmen des Masterstudienganges Osteuropa-Studien belegen und angererechnet haben möchten , so ist der Nachweis einer aktiven Teilnahme erforderlich. Wir haben daher die Vortragenden gebeten, vorab Material (Primärtexte/Sekundärliteratur/Bildmaterial im Umfang von max. 20 Seiten pro VL-Einheit) zur Verfügung zu stellen. Auf der Basis dieses Materials formulieren Sie kurze Fragen/Statements (ca. 100 Wörter) vorab, die den Vortragenden zur Verfügung übermittelt werden. Diese Statements können sehr gern auch in die anschließende Diskussion eingebracht werden. Bitte laden Sie Ihre Fragen /Statements spätestens am Montag vor der Vorlesung in das Diskussionsforum zu dieser Sitzung hoch. Schließen

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Vorlesung findet in diesem Semester noch einmal online statt. Sie wird nicht aufgezeichnet! Folgen Sie bitte für den Zugang den QR-Code auf dem Vorlesungsplakat oder klicken Sie auf die hinterlegten Links. Schließen

Kommentar

Digitalisierung ist ein globales Phänomen – und doch ist die Welt der Daten weit davon entfernt, homogen zu sein. Regional und lokal haben sich höchst unterschiedliche digitale Kulturen ausgebildet, in denen die Vorstellung von digitalen Öffentlichkeiten ebenso divers sind wie die Umgangsformen mit sozialen Medien, die Implementierung von digital governance oder die Regulierung von Datenschutz. Wie stellt sich Osteuropa als digitale Region dar? Während die Forschung sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiv mit den soziopolitischen Transformationen in Osteuropa befasst hat, ist bisher nahezu ungeklärt, wie tiefgreifend nicht nur der digitale Wandel die Region verändert hat und weiter verändert, sondern wie massiv auch digitale Medien Treiber dieser Transformationen war – man denke nur an den stark von sozialen Medien mitgetragenen Euro-Maidan oder die Protestbewegung in Belarus, welche der Staat auch durch Verlangsamung von Datenübertragungsraten oder Abschaltung des Internets zu unterbinden versuchte. Die Vorlesung leuchtet diesen blinden Fleck der Osteuropaforschung aus und unternimmt eine erste Sichtung dieses Raums im Netz der Daten. Dabei zeigt sich eine durchaus widersprüchliche Landschaft. Auf der einen Seite steht das noch aus den 1990er Jahren stammende Versprechen eines offenen, demokratischen Netzes, das in der Digitalisierung der Verwaltung im Baltikum oder in der Etablierung offener digital cityscapes mit flächendeckendem WLAN in U-Bahn und auf öffentlichen Plätzen nachhallt. Auf der anderen Seite steht die autoritäre Durchdringung des Netzes, v.a. in Russland, die auf die Etablierung eines „souveränen Runet“ zielt, im Äußeren einen globalen Cyberwar mit Bots und Trollfabriken führt und im Inneren neue Zensur- und Überwachungsmaßnahmen etabliert. Digitalisierung ist gleichzeitig, historisch (man denke an den Boom und Erfolg der Kybernetik in der DDR und der Sowjetunion) wie gegenwärtig, ein Prüfstein für die Modernisierungsfähigkeit vieler osteuropäischer Staaten, sei es in der durch Corona allgegenwärtigen Digitalisierung des Bildungswesens, sei es im Gesundheitsbereich oder in der vitalen IT-Szene. Andererseits sind auch osteuropäische Gesellschaften mit der Problematik des ungleichen Zugangs zum Netz konfrontiert, nicht nur im Sinne der nicht immer vorhandenen Infrastruktur, sondern auch der teils mangelnden digital literacy, also der Digitalkompetenz. Diese Problematik ist eng verknüpft mit der der digital citizenship, also inwiefern die mangelnde Digitalkompetenz auch dazu führt, dass BürgerInnen ihre Rechte nur beschränkt ausüben können. Und auch in Osteuropa gibt es wirtschaftliche Branchen, die von einer weitgehenden Digitalisierung (gig economies) oder Präsenz von Online-Konzernen kennzeichnet sind; oft sind aber gerade diese boomenden Branchen von prekären Arbeitsbeziehungen geprägt, in denen kollektive Arbeitskämpfe seltene Ausnahmen sind. Wie gehen Gesellschaften mit diesen Herausforderungen um? Welche zivilgesellschaftlichen digitalen Strukturen gibt es z.B. in der netzaffinen LGBT-Community, in der Einforderung von Datenschutz und Netzneutralität oder in Initiativen zur Digitalisierung der Erinnerungskultur? Wie erklären sich die Erfolgsgeschichten innovativer digitaler Produkte wie Telegram oder Skype in Osteuropa? Und was steht hinter den Versuchen einiger dieser Plattformen, digitale Währungen, etwa die Kryptovaluta „Gram“, auf den Markt zu bringen? Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 20.10.2021 16:00 - 18:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Katharina Bluhm
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Mi, 27.10.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 03.11.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 10.11.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 17.11.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 24.11.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 01.12.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 08.12.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 15.12.2021 16:00 - 18:00

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Mi, 05.01.2022 16:00 - 18:00

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Mi, 12.01.2022 16:00 - 18:00

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Mi, 19.01.2022 16:00 - 18:00

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Mi, 26.01.2022 16:00 - 18:00

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Mi, 02.02.2022 16:00 - 18:00

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Mi, 09.02.2022 16:00 - 18:00

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Mi, 16.02.2022 16:00 - 18:00

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