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WiSe 21/22: Dada und Surrealismus

Paola Traverso

Kommentar

Die Dada-Bewegung fand ihre Anfänge 1916 in der Gründung des Cabaret Voltaire in Zürich. Dada (die Etymologie des Wortes ist ungeklärt) stand für Provokation und Infragestellung bürgerlicher Werte und kanonisierten Kunstvorstellungen. Sie bereitete dem Surrealismus den Weg, einer Bewegung, die sich in Frankreich in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte. Die Veranstaltung fokussiert sich auf den französischen Surrealismus. Geprägt durch die Erfahrung des 1. Weltkrieges und angeregt durch die damals aufkommende Psychoanalyse entsteht am Beginn der 20er Jahre in Paris unter der „Führung“ André Bretons eine sehr heterogene Bewegung, die das Verständnis von „Kunst“ radikal in Frage stellt und im Folgenden die Literatur und die bildenden Künste des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflussen wird. Rêve, écriture automatique, mythologie moderne, primitivisme, hasard objectif, merveilleux quotidien sind einige der Leitmotive/Begriffe des Surrealismus, denen es im Seminar nachzuspüren gilt. Ein Schwerpunkt des Seminars wird auf das Verhältnis von Surrealismus und Psychoanalyse sowie auf die poetologisch begründete Aufwertung seelischer „Krankheitsbilder“ gelegt. Auch die (aktive und passive) Rolle der Frauen in der Bewegung wird in diesem Zusammenhang untersucht. Vorgestellt werden u.a. literarische Texte der Surrealisten wie: André Breton, Philippe Soupault, Le champs magnétiques, (1920) André Breton, Das erste und zweite Manifeste du Surréalisme (1924 und 1930) sowie Nadja (1928), L’amour fou (1937) Louis Aragon, Le Paysan de Paris (1924) Claude Cahun, Aveux non avenus (1930) Das Spektrum der zu behandelnden Themen soll durch die Referatsarbeit erweitert werden. Kenntnisse der französischen Sprache sind erwünscht, da wir im Seminar die Primärtexte im Original lesen werden. Interessierte Studierende sind – auch bei geringer Kenntnis des Französischen – willkommen, vorausgesetzt dass sie bereit sind, selbstständig mit Hilfe von Übersetzungen mitzuarbeiten. Die Lektüre vom ersten surrealistischen Manifest sowie von Nadja sollte in den ersten Wochen nach Beginn des Seminars erfolgen. Schließen