WiSe 21/22: Musik als Genuss und Gewalt. Lektüre musikästhetischer Grundlagentexte
Camilla Bork
Kommentar
Das Seminar thematisiert Grundfragen des Musikhörens und der Musikästhetik des 19. und 20. Jahrhunderts am Beispiel philosophischer und musikliterarischer Texte. Im Zentrum steht die wiederkehrende Denkfigur von Musik als Genuss und Gewalt. Anhand ausgewählter Texte u.a. von E.T.A. Hoffmann, Hector Berlioz, Arthur Schopenhauer bis hin zu Roland Barthes analysieren wir, wie Musik den Hörer und seine Hörweisen manipuliert. Sie kann ihn überwältigen, ihm sinnliche Lust bereiten, ihn aber auch körperlich und moralisch verführen und bedrohen. Häufig begegnen wir dabei der Idee einer Musik, die der Vernunft gegenübersteht, gewissermaßen als ihr Anderes erscheint. Dieses Musikverständnis ist in den Texten oft gekoppelt an weibliche Protagonistinnen und damit auch gendermäßig klar konnotiert. Wie sich diese „Gewalt der Musik“ in den Texten genau zeigt und welche Konsequenzen diese Denkfigur für das Musikverständnis bzw. für Konzeptionen von Musikhören hatte und auch heute noch hat, soll im Seminar diskutiert werden. Neben der Textdiskussion werden wir in einigen Fällen anhand ausgewählter Werke verfolgen, auf welche musikalischen Strategien sich die Idee von der Gewalt der Musik bezieht. Kenntnisse im Notenlesen sind nicht erforderlich, Freude am aufmerksamen Musikhören hingegen ist sehr erwünscht!
Leistungsnachweise und Teilnahmebedingungen:
Aktive Teilnahme: regelmäßige Anwesenheit, vorbereitende Lektüre, Teilnahme an den Seminar-Diskussionen, Beteiligung an einer der Arbeitsgruppen bzw. Kurzreferat. Abgabe der überarbeiteten Version des Kurzreferats, die auf die Seminardiskussion Bezug nimmt, Hausarbeit
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung