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WiSe 21/22: Schelmenroman (La Celestina, Lazarillo de Tormes, El Buscón)

Iris Roebling-Grau

Kommentar

Die Zusammenstellung der drei genannten Texte ergibt sich aus einer übergeordneten Fragestellung: Wie werden am Beginn der Frühen Neuzeit gesellschaftlich randständige Figuren in literarischen Texten repräsentiert? La Celestina (1499) von Fernando de Rojas soll unser Ausgangspunkt sein, weil in dieser Tragikomödie vom Schicksal zweier Liebenden eine Kupplerin die Fäden zieht. Im anonym publizierten Lazarillo (1552) erzählt ein Ich-Erzähler sein wechselvolles Leben, das ihm einen bescheidenen Aufstieg in einer streng hierarchisch organisierten spanischen Gesellschaft ermöglicht. Und mit dem Buscón (1626) greift Francisco de Quevedo das Muster der fiktiven Autobiographie eines ‚pícaro‘ auf, um es sowohl mit einer eigenen Sprache als auch in einer eigenen (parodistischen?) Tonlage auszustatten. Bei Interesse können wir zudem einen Auszug aus La pícara Justina (1605) von Francisco López de Úbeda hinzunehmen, einem Roman über eine weibliche Schelmenfigur, die wiederum auf die Celestina zurückverweist. Wir werden uns bei allen Texten mit der Thematik der Ehre (‚honra‘), der Rolle des Schicksals (‚fortuna‘) im Zusammenspiel mit der menschlichen Freiheit sowie der jeweils eigenen Poetik der Texte beschäftigen. Bitte beginnen Sie mit der Lektüre eines der genannten Werke; außerdem: Hanno Ehrlicher, Zwischen Karneval und Konversion. Pilger und Picaros in der spanischen Literatur der frühen Neuzeit, München/Paderborn: Fink, 2010. Das Seminar soll nach Möglichkeit im Präsenzmodus stattfinden. Im Rahmen der aktiven Teilnahme sind sie gebeten, zu einem der Romane etwas zu präsentieren. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 10:00 - 12:00 16 Termine

Di, 19.10.2021 10:00 - 12:00

Dozenten:
PD Dr. Iris Roebling-Grau