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WiSe 21/22: Konzepte und Praktiken digitaler Autorschaft

Michael Gamper

Hinweise für Studierende

Co-Teaching mit Paul Wolff Das Seminar soll in Präsenz stattfinden, es ist aus Gründen der Raumkapazität auf 22 Teilnehmer:innen beschränkt. Um die Plätze optimal ausnutzen zu können, wird die ERSTE Sitzung ONLINE im Webex Raum von Michael Gamper (https://fu-berlin.webex.com/meet/michael.gamper) stattfinden. Diejenigen, die am Seminar teilnehmen wollen, aber über CM keine Aufnahme gefunden haben, können deshalb an der ersten Sitzung teilnehmen und sich auf eine Warteliste setzen lassen (E-Mail an Claudia.Ziegler[at]fu-berlin.de). Diejenigen, die nicht weiter am Seminar teilnehmen möchten, werden gebeten, dies den Dozierenden mitzuteilen und sich umgehend in CM abzumelden, damit ggfs. andere nachrücken können. Diejenigen, die nicht weiter am Seminar teilnehmen möchten, werden gebeten, dies mir mitzuteilen und sich umgehend in CM abzumelden, damit ggfs. andere nachrücken können. Für die 1. Online-Sitzung des Seminars steht der angegebene Raum (J 30/109) zur Verfügung. In diesem Raum haben Studierende vor Ort die Möglichkeit, an der digital stattfindenden Veranstaltung teilzunehmen, unter der Voraussetzung, dass jede/r ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Kopfhörer mitbringt, über das er/sie sich in die Veranstaltung einloggen und teilnehmen kann. Bitte dokumentieren Sie unbedingt über den Barcode (an der Seminartür) Ihre Anwesenheit im Raum. Schließen

Kommentar

Die digitale Wende hat tradierte Konzepte von Autorschaft radikal infrage gestellt: Der im Urheberrecht reglementierte Zusammenhang von Autorschaft und Besitz wird durch die digitale Reproduktion, Distribution und Appropriation von Text unterlaufen; Bots und automatisierte Verfahren der Textproduktion lassen Kategorien wie individuelle Schöpfung und Genie obsolet erscheinen; die lange Zeit als einsame Tätigkeit vorgestellte Schreibarbeit erweist sich in der digitalen Gegenwart häufig als kollektives, kollaboratives und partizipatives Unterfangen; an die Stelle des statischen ›Werks‹ treten fluide Schreib- und Textformen, die den Text in zeitliche Prozesse auflösen; und in den Sozialen Medien erscheint auch die Autorin selbst vermehrt als unablässig performende Persona, die mehr noch als durch ein ›Werk‹ mittels kommunikativer Handlungen an Profil gewinnt. Neue Konzepte und Praktiken digitaler Autorschaft sollen im Seminar durch Lektüren literatur- und medientheoretischer Texte sowie im Vergleich mit prädigitalen Autorschaftsmodellen reflektiert werden. Weiterhin versuchen wir einen (zwangsläufig ausschnitthaften) Screenshot von den digitalen Literaturen der Gegenwart zu erstellen, indem wir möglichst aktuelle, unterschiedliche und diverse Literaturformen untersuchen: Wir widmen uns experimenteller Literaturgenerierung mit künstlichen neuronalen Netzwerken (Allison Parrish, Hannes Bajohr), Social Media-Texten auf Twitter (Sarah Berger u.a.), der Instapoetry (Rupi Kaur u.a.) und unterschiedlichsten Medien und Formaten wie Memes, digitalen Zines und Print-on-Demand-Literatur. In einzelnen Sitzungen wollen wir mit eingeladenen Gästen aus der Praxis der digitalen Literatur ins Gespräch kommen Schließen

Literaturhinweise

Renate Giaccomuzzi: Zur Vera¨nderung der Autorrolle im Zeichen des Internet, in: Zeitschrift fu¨r Literaturwissenschaft und Linguistik 39 (2009) H. 154, S. 7–30. Florian Hartling: Der digitale Autor. Autorschaft im Zeitalter des Internets, Bielefeld 2009. Kathrin Passig: Vielleicht ist das neu und erfreulich. Technik, Literatur, Kritik, Graz 2019. Scott Rettberg: Electronic Literature, Cambridge 2018. Matthias Schaffrick, Marcus Willand (Hrsg.), Theorien und Praktiken der Autorschaft, Berlin/Boston 2014. Roberto Simanowski: Autorschaft und digitale Medien. Eine unvollständige Phänomenologie, in: Lucas Marco Gisi (Hrsg.), Medien der Autorschaft. Formen literarischer (Selbst-)Inszenierung von Brief und Tagebuch bis Fotografie und Interview, Paderborn 2013, S. 247–262. Schließen