13428 S/HS (Seminar/Hauptseminar)

WiSe 21/22: Faktor Größe: Von Minimal bis Monumental in der Moderne

Astrit Schmidt-Burkhardt

Hinweise für Studierende

Blockseminar, online: 5.12.21, 12.12.21, 19.12.21 jeweils von 10-18 Uhr Online-Einführungsveranstaltung: 22.10.21, 10.00 - 12.00 Uhr

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Online (Webex)

Kommentar

Mochte nach einem berühmten Diktum der »liebe Gott« im Detail stecken, in der klassischen Ästhetik wurde der Kategorie des Kleinen wenig Beachtung geschenkt. Anders als die Großbegriffe ästhetischer Erfahrungen wie das »Schöne« und »Erhabene« tendierte das Kleine zum Unbedeutsamen, zum Lächerlichen oder gar Hässlichen. Selbst dort, wo kleinformatige Kunst durchaus gewürdigt wurde, ging sie mit Blick auf den Gesamtumfang der Überlegungen unter (vgl. Edmund Burke). Diese Zweitrangigkeit des Kleinen wird in der Moderne nicht mehr unwidersprochen hingenommen, schließlich sind Mikroformate nicht notwendigerweise Minderformen (z. B. smartphonekompatible Kunst). Mag faktische Großkunst die Betrachter weiterhin überwältigen, die Bedeutung kleiner Formate wird nun in deren konzeptuellem Design erblickt. Bei der Verkleinerung im »modèle réduit« (Claude Lévi-Strauss), mag sie nun den Maßstab oder die Eigenschaften eines Werks betreffen, tritt eine Art Umkehrung des Erkenntnisprozesses ein. Denn die Miniaturisierung ermöglicht, ästhetische Prinzipien und Absichten auf einen Blick zu er/fassen. Das Seminar untersucht die Polaritäten von Maximal und Minimal in der Kunsttheorie, in den bildenden Künsten, der Architektur, Fotografie und im Film vom 18. bis 21. Jahrhundert. Es stellt die Frage nach der Bedeutung des Faktors Größe für die Produktion, Rezeption und Repräsentation von Kunst. – Obligatorische Arbeitsleistung: Referat und Hausarbeit. Schließen

Literaturhinweise

Literatur Sabine Autsch, Claudia Öhlschläger und Leonie Süwolto (Hg.), Kulturen des Kleinen. Mikroformate in Literatur, Kunst und Medien, unter Mitarbeit von Tim Pickartz, Paderborn 2014; Edith Futscher, Stefan Neuner, Wolfram Pichler und Ralph Ubl (Hg.), Was aus dem Bild fällt. Figuren des Details in Kunst und Literatur, München 2007; Tristan Manco, Big Art, Small Art, London 2014; Ceci Moss, Expanded Internet Art. Twenty-First-Century Artistic Practice and the Informational Milieu, New York u. a. 2019; Wolfgang Schäffner, Sigrid Weigel und Thomas Macho (Hg.), »Der liebe Gott steckt im Detail«. Mikrostrukturen des Wissens, München 2003; Manfred Schneckenburger, Das Bildformat. Geschichte und künstlerische Bedeutung vom Mittelalter bis zum Rokoko, Teil 1, Diss. Universität Tübingen, 1973; Carlos Spoerhase, Steffen Siegel und Nikolaus Wegmann (Hg.), Ästhetik der Skalierung, Hamburg 2020. Schließen

Zusätzliche Termine

Fr, 22.10.2021 10:00 - 12:00

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

So, 05.12.2021 10:00 - 18:00

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

So, 12.12.2021 10:00 - 18:00

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

So, 19.12.2021 10:00 - 18:00

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

Studienfächer A-Z