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Hauptseminar
WiSe 21/22: Plant Studies. Literatur um 1900 im Zeichen der Pflanzen
Andrea Schütte
Kommentar
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts war das Makart-Bouquet in Mode: ein Gebinde aus künstlichen oder getrockneten Blumen und Gräsern, ergänzt um Federn, auch gern vergoldet. Man stellte es dekorativ in eine Zimmerecke, neben schwere, dunkle Holzmöbel. Der Hamburger Kunstpädagoge Lichtwark bemerkt noch vor Ende des Jahrhunderts einen Umschwung hin zu frischen Blumen, die er auf dem „Blumen-Korso“ in den Städten findet. Zugleich aber werden in der Literatur „Glasblumen“ (Scheerbart) ‚gezüchtet‘, die die technisch-artifizielle Dekoration wieder auf den Plan rufen.
Das Verhältnis von Natur und Literatur ist ein Paradigma literarhistorischer Epochenkonstruktionen. Wir wollen untersuchen, welchen Stellenwert Pflanzen in der literarischen Moderne haben. Funktionieren sie als Metaphern, Symbole o.ä. der literarischen Texte, um das prekär gewordene Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt darzustellen? Warum sucht sich die Textheorie in Denkmodellen des Pfropfens oder rhizomartigen Wurzelns ihre Beispiele? Wann kam das Makart-Bouquet, das getrocknete und vergoldete Blumen, Gräser und Federn in bürgerlichen Wohnungen arrangierte, außer Mode, um für wilde Blumen Platz zu machen? Welchen Zugewinn können die sich gerade etablierenden Plant Studies liefern?
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