Mit dem Distant Reading, dem ›Fernlesen‹, können Studienobjekte in den Blick genommen werden, die an Größe und Umfang diejenigen übersteigen, die analog bewältigt werden können. Dies verspricht neue Möglichkeiten für eine digitale Literaturgeschichtsschreibung, die längere Zeiträume und eine breitere Textauswahl auch jenseits des Kanons in den Blick nehmen möchte. Die Praktiken des Distant Reading sind stetig in Entwicklung, es haben sich inzwischen aber einige Standardmethoden herauskristallisiert, etwa quantitative Stilometrie, Distinktivitätsmaße, Topic Modeling, maschinelles Lernen und die Netzwerkanalyse. Diese werden im Seminar praktisch vermittelt, ebenso wie Grundlagen der Datenaufbereitung, die zum Handwerkszeug gehören, wenn mit digitalen Objekten gearbeitet wird. Schließen