15551a Seminar

WiSe 21/22: (METH) Digitalisierung und Data Feminism: Einführung in die intersektionale Mehrebenen- und Hegemonieanalyse

Kathrin Ganz

Hinweise für Studierende

Diese LV ist identisch zur 15551-W21, jedoch ausschließlich für MA PolWis Studierende geöffnet.

Kommentar

In immer mehr Gesellschaftsbereichen finden gegenwärtig Prozesse der digitalen Transformation statt. Datafizierung, Computerisierung und vernetze Kommunikation prägen das alltägliche Leben, beeinflussen die demokratische Öffentlichkeit und verändern Wirtschaft und Erwerbsarbeit. Die Macht großer Internetplattformen, gewaltvolle Online-Kommunikation oder Einsatzszenarien künstlicher Intelligenz sind Gegenstand kontroverser Debatten um die Möglichkeiten und Grenzen netzpolitischer Regulierung. Feministische Netzpolitik (Einführend: Schmidt 2021) lenkt in diesem Zusammenhang den Blick auf die Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und intersektionalen Geschlechterverhältnissen. Sie fragt, inwiefern hier Diskriminierungsstrukturen reproduziert und verfestigt, wo aber auch intersektionale Machtverhältnisse herausgefordert und neu verhandelt werden und wie sich aus dieser Perspektive feministische Interventionen in die Netz- und Digitalisierungspolitik denken lassen. In diesem Methodenseminar werden wir gemeinsam darüber nachdenken, was Ansätze intersektionaler qualitativer Sozialforschung in Bezug auf Fragestellungen aus dem Bereich der Digitalisierung leisten können. Dazu werden zunächst aktuelle Forschungsergebnisse diskutiert und methodisch reflektiert. Ausgangspunkt für die weitere Arbeit ist dann der Intersektionale Mehrebenenansatz (Winker/Degele 2009; Ganz/Hausotter 2020), ein vielseitig anwendbares Instrument für subjektzentrierte und praxisorientierte Sozialforschung. Eingebettet in eine feministisch-materialistische Gesellschaftsanalyse untersucht der Ansatz die Dynamik von sozialen Verhältnissen, Zugehörigkeiten und Diskriminierungsformen in kapitalistischen Gesellschaften. Die empirische Untersuchung von Prozessen sozialer Positionierung, durch die Machtverhältnisse stabilisiert, gestaltet und herausgefordert werden, kann zudem einen Beitrag für das Verständnis gegenwärtiger Hegemoniekonflikte leisten. Zudem werden im Seminar forschungsethische und -praktische Probleme qualitativer intersektionaler Sozialforschung besprochen (Feldzugang, Sample, Ergebungsmethoden, Praxisforschung). Das Seminar findet überwiegend synchron statt. Ziel des Seminars ist es, ein Forschungsdesign für ein selbstgewähltes Forschungsthema zu entwickeln und in Form eines ausführlichen Exposees darzulegen. Die aktive Teilnahme hängt von der regelmäßigen Teilnahme, der Übernahme von Textinputs und der kontinuierlichen Arbeit am eigenen Projekt ab. Literatur: Allhutter, Doris; Cech, Florian; Fischer, Fabian; Grill Gabriel; and Mager Astrid. 2020. „Algorithmic Profiling of Job Seekers in Austria: How Austerity Politics Are Made Effective“. Frontiers in Big Data 3:5. doi: https://dx.doi.org/10.3389/fdata.2020.00005 Eubanks, Virginia. 2017. Automating Inequality. How high-tech tools profile, police, and punish the poor. New York: St. Martin’s Press. Ganz, Kathrin; Hausotter, Jette. 2020: Intersektionale Sozialforschung. Bielefeld: transcript. doi: https://dx.doi.org/10.14361/9783839445143 Madden, Stephanie; Janoske, Melissa; Briones Winkler, Rowena; and Edgar, Amanda Nell. 2018. „Mediated Misogynoir: Intersecting Race and Gender in Online Harassment“. In Mediating Misogyny Gender, Technology, and Harassment, ed. by Jacqueline Ryan Vickery and Tracy Everbach. Cham: Palgrave Macmillan, pp. 71-90. doi: https://doi.org/10.1007/978-3-319-72917-6_4 Meßmer, Anna-Katharina; Sa¨ngerlaub, Alexander und Schulz, Leonie. 2021. „Quelle: Internet“? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevo¨lkerung im Test. Stiftung neue Verantwortung. Online: https://www.stiftung-nv.de/sites/default/files/studie_quelleinternet.pdf (30.6.2021). Sauer, Birgit. 2021. „Staats- und gesellschaftstheoretische Perspektive auf Intersektionalitätspolitiken“. In Handbuch Intersektionalitätsforschung, hrsg. von Astrid Biele Mefebue, Andrea Bührmann und Sabine Grenz. Wiesbaden: Springer VS. doi: https://doi.org/10.1007/978-3-658-26613-4_14-1 Schmidt, Francesca. 2021: Netzpolitik. Eine feministische Einführung. Opladen, Berlin und Toronto; Verlag Barbara Budrich. doi: https://dx.doi.org/10.2307/j.ctv1bvndx0 Tanczer, Leonie. 2021. „Das Internet der Dinge: Die Auswirkungen ‚smarter‘ Geräte auf häusliche Gewalt“. In Geschlechtsspezifische Gewalt in Zeiten der Digitalisierung Formen und Interventionsstrategien, hrsg. von Nivedita Prasad. Bielefeld: transcript Verlag. doi: https://dx.doi.org/10.14361/9783839452813 Winker, Gabriele (2012): „Intersektionalität als Gesellschaftskritik“. In: Widersprüche 126, S. 13-26. URN: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-449239 Winker, Gabriele/Degele, Nina. 2009: Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheit. Bielefeld: transcript. doi: https://dx.doi.org/10.14361/9783839411490 Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 19.10.2021 14:00 - 16:00

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Dr. Kathrin Ganz

Di, 26.10.2021 14:00 - 16:00

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Di, 02.11.2021 14:00 - 16:00

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Di, 09.11.2021 14:00 - 16:00

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Di, 16.11.2021 14:00 - 16:00

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Di, 23.11.2021 14:00 - 16:00

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Di, 30.11.2021 14:00 - 16:00

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Di, 07.12.2021 14:00 - 16:00

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Di, 14.12.2021 14:00 - 16:00

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Di, 18.01.2022 14:00 - 16:00

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Di, 01.02.2022 14:00 - 16:00

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Di, 08.02.2022 14:00 - 16:00

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Di, 15.02.2022 14:00 - 16:00

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