28851

WiSe 21/22: Strategische politische Kommunikation der extremen Rechten in Europa (gekoppelt mit 28861)

Jan Niklas Kocks

Hinweise für Studierende

Das Hauptseminar ist mit der Forschungsübung 28861 gekoppelt und sollte unbedingt mit dieser zusammen belegt werden.MA PolKom Kooperation

Kommentar

Unter dem Eindruck ausbleibender Wahlerfolge und einer (wahrgenommenen) Dominanz der politischen Linken formulieren rechtsextreme französische Intellektuelle in den 1980er Jahren eine maßgeblich auf ursprünglich marxistische Konzeptionen rekurrierende politische und v.a. auch kommunikative Strategie, die auf eine Eroberung des vorpolitischen Raumes abzielt, die ein für sie und ihre Ziele günstiges politisches Klima schon jenseits der institutionalisierten Politik etablieren möchte. Zunächst vor allem innerhalb umgrenzter Zirkel der französischen ‚Nouvelle Droite‘ diskutiert, gewinnt dieses Konzept seit den späten 1990er Jahren zunehmend Bedeutung für die extreme Rechte in Europa, fundiert umfangreiche Strategiedebatten und die strategische politische Kommunikation verschiedenster (v.a. rechtspopulistischer) Parteien und Bewegungen.In der politischen Kommunikationsforschung ist, gleichwohl populistische politische Kommunikation auch dort zunehmend fokussiert wird, diese spezifische Strategie immer noch sehr zurückhaltend erforscht, ihrer Konjunktur in diesem (extremen) Segment des politischen Spektrums zum Trotz. Im Rahmen dieses Hauptseminars setzen wir uns zunächst mit den Grundlagen dieses Konzepts aus dem italienischen Marxismus des frühen 20. Jahrhunderts auseinander, diskutieren sodann die daraus abgeleiteten Ansätze der extremen Rechten aus kommunikationswissenschaftlicher und populismustheoretischer Perspektive und widmen uns im Rahmen mehrerer Fallstudien schließlich den darin fundierten Kommunikationsstrategien rechtsextremer Parteien und Bewegungen in Europa. Schließen