16912
Seminar
WiSe 21/22: Protestbewegungen in Deutschland
Muriel Ernestus
Kommentar
Thema: Vereint durch Parolen wie „ohne mich” oder „Kampf dem Atomtod“ schlossen sich zwischen den fünfziger und achtziger Jahren in der BRD unzählige Bürger in Protestbewegungen zusammen. Ob Friedens-, Studenten-, oder Umweltbewegung: sie alle nahmen für sich in Anspruch, für eine bessere Welt zu kämpfen und waren entschlossen, die Gestaltung der Zukunft nicht den etablierten Parteien zu überlassen. In den 1990er Jahren schien mit dem Zusammenbruch des Sozialismus auch die Zeit der großen Protestbewegungen vorbei zu sein. Ereignisse wie die Finanzkrise führten Ende der Nullerjahre des 21. Jh. jedoch auch in Deutschland zu einem Wiederaufleben von Protestbewegungen. So trieb nach dem Bankencrash 2008 die Empörung über Bankenrettungen auf Kosten der Gesellschaft in Städten wie Frankfurt am Main oder Berlin tausende Demonstranten auf die Straße. In den letzten Jahren mobilisierten vor allem so unterschiedliche Bewegungen wie „Fridays for Future“ oder „Querdenken“ Aufsehen erregende Großdemonstrationen. Auffallend ist dabei, dass die neue Lust am Protest nicht auf bestimmte Milieus oder Altersgruppen beschränkt ist. Alte Etiketten wie „links“ und „rechts“ taugen daher kaum, um die Protestierenden und ihre Ziele zu beschreiben
Programm: Anhand von historischen Quellen und Überblicksdarstellungen stellt das Seminar die wichtigsten Protestbewegungen in Deutschland seit 1945 vor. Während im ersten Teil vor allem die großen Protestbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Vordergrund stehen, widmet sich der zweite Teil Protestbewegungen der Gegenwart. Unser besonderes Interesse gilt dabei der medialen Begleitung der Proteste und der kritischen Hinterfragung von Schlagworten wie „Klimahysterie“ oder „Corona-Diktatur“, die beide aus gutem Grund zu Unwörtern der Jahre 2019 und 2020 gewählt wurden.
Für wen ist der Kurs geeignet? Das Seminar wendet sich an Gaststudierende der Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften. Neben Deutschkenntnissen von mindestens B 1 (GER) sollten Sie Interesse an deutscher Geschichte und Politik haben. Außerdem sollten Sie bereit sein, wöchentlich mindestens zwei Stunden Vorbereitungszeit aufzubringen, um neben historischen Quellen wie Pamphleten oder Zeitungsartikeln auch wissenschaftliche Texte mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 15-20 Seiten zu lesen.
Studien- und Prüfungsleistungen: Um 5 ECTS-Credits zu erhalten, müssen Sie regelmäßig aktiv teilnehmen; die behandelten Texte gut kennen; allein oder in einer Arbeitsgruppe eine Präsentation erarbeiten und die Abschlussprüfung bestehen, die voraussichtlich eine 90minütige Klausur sein wird.
Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 21.10.2021 16:00 - 18:00
Do, 28.10.2021 16:00 - 18:00
Do, 04.11.2021 16:00 - 18:00
Do, 11.11.2021 16:00 - 18:00
Do, 18.11.2021 16:00 - 18:00
Do, 25.11.2021 16:00 - 18:00
Do, 02.12.2021 16:00 - 18:00
Do, 09.12.2021 16:00 - 18:00
Do, 16.12.2021 16:00 - 18:00
Do, 06.01.2022 16:00 - 18:00
Do, 13.01.2022 16:00 - 18:00
Do, 20.01.2022 16:00 - 18:00
Do, 27.01.2022 16:00 - 18:00
Do, 03.02.2022 16:00 - 18:00
Do, 10.02.2022 16:00 - 18:00
Do, 17.02.2022 16:00 - 18:00