WiSe 21/22: LW Geist: Technikphilosophie
Christian Krüger
Kommentar
Das menschliche Selbst-, Fremd- und Weltverhältnis ist heute mehr denn je von Technik geprägt. Mit nahezu blinder Selbstverständlichkeit setzen wir tagein tagaus technische Mittel ein, um bestimmte Ziele zu erreichen und haben wir uns daran gewöhnt, dass technische Erfindungen die Grenzen des uns Möglichen verschieben. Wir gebrauchen zahllose technische Geräte, die unsere emotionalen, sinnlichen und kognitiven Fähigkeiten auf vielfältige Weise beeinflussen und so mitbestimmen, wie wir uns selbst und die Welt erfahren. Zwischenmenschliche Beziehungen, gesellschaftliche und ökonomische Verhältnisse, unser Wohlbefinden und unsere Praktiken der Reproduktion sind durchdrungen von technischen Verfahren.
Aufgabe der Technikphilosophie ist es, auf diese technisch-technologische Bedingtheit der Conditio humana zu reflektieren. Mit Rücksicht auf klassische Texte und neuere Debatten zur Technikphilosophie will das Seminar Grundprobleme des philosophischen Nachdenkens über Technik erarbeiten. Wichtige Fragen sind: Was ist Technik? Ist Technik ein Mittel, das wir instrumentell nutzen, oder ein Medium, das den Möglichkeitsraum menschlichen Lebens aufspannt? In welchem Verhältnis stehen Technik und Natur (des Menschen)? Ist Technik neutral und wird nur in unseren Händen gut oder schlecht, oder sind in Technik bestimmte normative Logiken eingeschrieben, verfolgt Technik gar eine eigene Politik? Welche Versprechen und Gefahren birgt Technik und wie weit können wir Technikfolgen abschätzen?
SchließenLiteraturhinweise
Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen:
- Nordmann, Alfred: Technikphilosophie zur Einführung, Hamburg: Junius 2015.
- Poser, Hans: Homo Creator. Technik als philosophische Herausforderung, Wiesbaden: Springer VS 2016.
- Scharff, Robert C. (Ed.) / Dusek, Val (Ed.): Philosophy of Technology. The Technological Condition: An Anthology, 2nd Edition, Chichester: John Wiley & Sons 2014.
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung