WiSe 21/22: Meta-Genre oder Blaupause? – Das Melodrama als Ausgangspunkt eines Denkens generischer Modi
Jan-Hendrik Bakels
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Das Seminar verfolgt eine doppelte Zielsetzung: Zum einen soll es sich (u.a. aus filmhistorischer Perspektive) mit dem filmischen Melodrama in verschiedenen Epochen und Kontexten auseinandersetzen; zum anderen sollen auf diesem Wege verschiedene genretheoretische Ansätze betrachtet, diskutiert und verglichen werden. Die gemeinsame Fluchtlinie für beide Perspektiven besteht in der Theorie generischer Modi. Diese eröffnet eine Alternative dazu, Filme taxonomisch einzelnen Genres zuzuweisen bzw. sie dort, wo sie sich einer taxonomischen Verortung versperren hybride Formen statischer Genre-Kategorien anzunehmen. Als Modi verstanden, gehen generische filmische Figurationen vielmehr auf sinnlich-affektive Tonalitäten (s. Eisenstein) audiovisueller Komposition zurück, welche sich eher durch Dynamiken der Aneignung und Ähnlichkeit (s. Cavell) als ein distinktes Set eindeutiger ‚Charakteristika‘ fassen lassen – und in jeweils unterschiedlichen kulturhistorischen Kontexten auf verschiedene poetologische Topoi bezogen werden (s. Gledhill, Kappelhoff). Hier dienen Theorie und Geschichte des Melodramas innerhalb des Seminars als paradigmatischer Gegenstand, im weiteren Seminarverlauf soll der Fokus jedoch auch auf andere generische Modi des Kinos und deren affektdramaturgische Wechselwirkungen innerhalb einzelner Filme erweitert werden.
Hinweis: Das Seminar findet im Rahmen der 3G-Regelung (Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete) in Präsenz statt. Die vorbereitende Sichtung des Films zur jeweiligen Sitzung hingegen findet individuell von zu Hause über das Videoportal vBrick statt.
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