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Lecture
WiSe 21/22: Literaturgeschichte als Provokation: Byzanz als Herausforderung an eine vornationalstaatliche Literaturwissenschaft
Johannes Niehoff
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Die moderne Literaturwissenschaft entwickelte sich am Paradigma des Nationalstaats zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Seitdem wird gegen dieses Paradigma angerannt, mit unterschiedlichem Erfolg. Diese Vorlesung beschäftigt sich mit der Literatur des byzantinischen Reiches, die an sich schon vornationalstaatlich ist. Galt sie früher als ungenießbar und epigonal, versteht man sie heute besser vor dem Hintergrund der Überwindung des nationalstaatlichen Paradigmas. Wir werden auch auf die nichtgriechische Literatur in und um Byzanz eingehen. Als theoretisches Modell bietet sich Jauss, Literaturgeschichte als Provokation, an. Byzantnische Literaturgeschichten gibt es wenige: Hunger (Profanliteratur), Beck (Volksliteratur) und neuerdings Kazhdan (unvollendet). Davon ist Kazhdan die originellste. Nützlich ist Rosenqvist/Reinsch von 2007. Wir gehen chronologisch vor und stellen erst einmal Autoren und Werke vor.
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