WiSe 21/22: Brechts Theatertheorien
Thore Martin Walch
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Bertolt Brecht hat als Theaterautor, als Theatermacher und nicht zuletzt als Theatertheoretiker das Theater des 20. Jahrhunderts einschneidend und mit internationaler Wirkung geprägt. Praktisch wie theoretisch entwickelte er zwei verwandte, aber doch im Detail auch unterschiedliche Modelle von Theater: Beim epischen Theater plädiert er bekanntlich für die Distanzierung des Publikums vom dargestellten Geschehen durch den Verfremdungseffekt, um anstelle einer emotionalen Einfühlung einen kritischen Blick zu ermöglichen. Das Lehrstück dagegen kann sogar ohne Publikum aufgeführt werden, denn es richtet sich mit seiner lehrenden Wirkung an die (Laien-)Schauspieler*innen, die es aufführen.
Im Mittelpunkt des Seminars soll die Beschäftigung mit diesen beiden Theatertheorien stehen. Dazu werden wir wichtige Theorietexte Brechts, aber auch einschlägige Texte über Brechts Theater (bspw. von Walter Benjamin, Hans-Thies Lehmann, …) lesen und gemeinsam diskutieren. Neben der inhaltlichen Diskussion über episches Theater und Lehrstück werden wir auch überlegen, was es heißt, Theatertheorie zu betreiben und theaterwissenschaftlich über Theorie nachzudenken. Punktuell werden wir uns ergänzend auch Brechts dramatisches Werk und seine praktische Theatertätigkeit anschauen. Theaterhistoriographische Methoden (wie bspw. Archivarbeit) stehen jedoch nicht im Fokus des Seminars.
Das Seminar wird als Präsenzveranstaltung stattfinden, unter Einhaltung der dafür geltenden Bedingungen (Maskenpflicht, 3G-Regel). Bitte beachten Sie hierzu unbedingt die allgemeinen Hinweise der FU. Aufgrund strenger Vorgaben für die maximale Personenzahl im Seminarraum können leider nur diejenigen Personen teilnehmen, welche auch über Campus Management angemeldet sind.
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