WiSe 21/22: Von der Erfindung eines Thaeter. Einführung in die Theorie und Ästhetik
Theresa Eisele
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Diese Lehrveranstaltung findet online statt, der angegebene Raum (Angabe der Raumnummer) steht für diese Veranstaltung dennoch zur Verfügung. In diesem Raum haben Studierende vor Ort die Möglichkeit, an der digital stattfindenden Veranstaltung teilzunehmen, unter der Voraussetzung, dass jede/r ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Kopfhörer mitbringt, über das er/sie sich in die Veranstaltung einloggen und teilnehmen kann.
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Die Frage, was Theater ist, wurde zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich beantwortet; als Institution, kulturelle Praxis oder Denkfigur erfüllt es verschiedene Funktionen. Es kann als moralisch wertvoll oder unsittlich, als erziehend oder unterhaltend beschrieben werden; es kann soziale Kohäsion stiften oder Krisen anzeigen, von dieser Welt oder von vielen anderen Welten handeln. Oftmals wurde Theater als dramatische Kunst theoretisiert. Auf der Suche nach theatralen Phänomenen jenseits von Kunst schlägt Bertolt Brecht in seinem Fragment Der Messingkauf eine provisorische Begriffsverschiebung vor: „Thaeter“ soll die Praxis forschenden Suchens, Zeigens und Erkennens heißen, die Theater und Wissenschaft verbindet. Das Seminar nimmt Brechts Denkversuch eines „Thaeters“ zum Ausgangspunkt, um nach den Zusammenhängen von Theater und seiner Theorie zu fragen: Wie wird Theater als Forschungsgegenstand theoretisiert – und inwiefern ermöglicht Theater selbst einen forschenden Zugriff auf die Welt? Anhand ausgewählter (zeit-)historischer Positionen diskutieren wir diese Fragen, wir historisieren sie und befragen dabei unsere eigene Perspektive auf Theater, Gesellschaft und Geschichte von einer historisch informierten Warte. Schließlich erproben wir die Anwendung theoretischer Texte auf theatrale Phänomene, denen wir auf einer Bühne, im Alltag oder in historischen Quellen begegnen.
Ziel des Seminars ist die Lektüre, Diskussion und Historisierung grundlegender Theorien von Theater. Mittels der diskutierten Beispiele werden außerdem Techniken wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt. Die Sitzungen finden mehrheitlich online statt, wobei nach Möglichkeit 1-2 Termine in Präsenz abgehalten werden. Daneben sollen Theater- und/oder Museumsbesuche die theoretische Beschäftigung des Seminars ergänzen.
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