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Proseminar
WiSe 21/22: Beschreibungs-Literatur – Theorie und Praxis
Michael Gamper
Information for students
Das Seminar soll in Präsenz stattfinden, es ist aus Gründen der Raumkapazität auf 36 Teilnehmer:innen beschränkt.
Um die Plätze optimal ausnutzen zu können, wird die ERSTE Sitzung ONLINE im Webex Raum von Michael Gamper (https://fu-berlin.webex.com/meet/michael.gamper) stattfinden.
Diejenigen, die am Seminar teilnehmen wollen, aber über CM keine Aufnahme gefunden haben, können deshalb an der ersten Sitzung teilnehmen und sich auf eine Warteliste setzen lassen (E-Mail an Claudia.Ziegler[at]fu-berlin.de).
Diejenigen, die nicht weiter am Seminar teilnehmen möchten, werden gebeten, dies mir mitzuteilen und sich umgehend in CM abzumelden, damit ggfs. andere nachrücken können.
Für die 1. Online-Sitzung des Seminars steht der angegebene Raum (KL 32/102) zur Verfügung. In diesem Raum haben Studierende vor Ort die Möglichkeit, an der digital stattfindenden Veranstaltung teilzunehmen, unter der Voraussetzung, dass jede/r ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Kopfhörer mitbringt, über das er/sie sich in die Veranstaltung einloggen und teilnehmen kann. Bitte dokumentieren Sie unbedingt über den Barcode (an der Seminartür) Ihre Anwesenheit im Raum.
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Die Beschreibung ist ein grundlegendes Verfahren der sprachlichen Mitteilung, das schon in der antiken Rhetorik ausführlich und kontrovers diskutiert wird und dort die Darstellung synchron gegebener Sachverhalte im Gegensatz zu den zeitlich geordneten Vorgängen bezeichnet. Die Beschreibung übernimmt seither wichtige Funktionen in Sachtexten und ist für die Begründung der modernen (Natur-)Wissenschaften essentiell, bildet aber auch eigene literarische Genres aus und ist in fast allen Gattungen als funktionales Element unabdingbar. Auch literatur- und ästhetiktheoretisch ist das Verfahren einschlägig: Die angesprochene Spannung von narratio und descriptio verfestigt sich in poetologischen Theoremen wie dem ut pictura poesis-Gebot von Horaz, befeuert die kunsttheoretische Diskussion wie in Lessings Laokoon-Abhandlung oder führt zu polemischen Abrechnungen wie in Lukács’ Aufsatz "Erzählen oder Beschreiben?"
Im Seminar wollen wir der Problemgeschichte der Beschreibungs-Literatur anhand von ausgewählten Positionen und Debatten nachgehen. Diese umfassen neben den genannten Stationen auch das Überhandnehmen der Beschreibungspartien in der realistischen Romanliteratur (Flaubert, Stifter, Eliot), nachvollzogen werden soll aber auch, wie die Beschreibung zu einem zentralen Verfahren einer antinarrativen Avantgarde wird und so im 20. Jahrhundert das Prosaschreiben, den Roman und letztlich auch das Erzählen neu konzeptualisiert hat – und zudem, wie sie im Zeichen von Pop und Postmoderne im 21. Jahrhundert zur Trägerin kultureller Energievermittlung wird.
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Suggested reading
Zur vorgängigen Lektüre empfohlen:
Gustave Flaubert: Salammbô (frz. oder dt.)
Für eine Orientierung im Thema (neben Artikeln in einschlägigen Wörterbüchern):
Hans Christoph Buch: Ut Pictura Poesis. Die Beschreibungsliteratur und ihre Kritiker von Lessing bis Lukács, München 1972.
Heinz Drügh: Ästhetik der Beschreibung. Poetische und kulturelle Energie deskriptiver Texte (1700-2000), Tübingen 2006.
Peter Klotz: Beschreiben. Grundzüge einer Deskriptologie, Berlin 2013.
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16 Class schedule
Regular appointments
Wed, 2021-10-20 14:00 - 16:00
Wed, 2021-10-27 14:00 - 16:00
Wed, 2021-11-03 14:00 - 16:00
Wed, 2021-11-10 14:00 - 16:00
Wed, 2021-11-17 14:00 - 16:00
Wed, 2021-11-24 14:00 - 16:00
Wed, 2021-12-01 14:00 - 16:00
Wed, 2021-12-08 14:00 - 16:00
Wed, 2021-12-15 14:00 - 16:00
Wed, 2022-01-05 14:00 - 16:00
Wed, 2022-01-12 14:00 - 16:00
Wed, 2022-01-19 14:00 - 16:00
Wed, 2022-01-26 14:00 - 16:00
Wed, 2022-02-02 14:00 - 16:00
Wed, 2022-02-09 14:00 - 16:00
Wed, 2022-02-16 14:00 - 16:00