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Proseminar
WiSe 21/22: Postkoloniale Literatur und Theorie
Florian Sedlmeier
Information for students
Das Seminar kann unter Absprache mit den Teilnehmer:innen in Präsenz oder Online stattfinden. Aus Kapazitätsgründen ist es auf 26 Teilnehmer:innen beschränkt. Um die Plätze optimal ausnutzen zu können, wird die ERSTE Sitzung ONLINE am 19.10. um 14:15 Uhr im Webex Raum von Florian Sedlmeier (https://fu-berlin.webex.com/meet/florian.sedlmeier ) stattfinden.
Diejenigen, die am Seminar teilnehmen wollen, aber keine Aufnahme gefunden haben, können deshalb an der ersten Sitzung teilnehmen und sich auf eine Warteliste setzen lassen (E-Mail an Florian Sedlmeier florian.sedlmeier[at]fu-berlin.de). Ich würde dann diejenigen, die nicht weiter teilnehmen möchten, bitten, sich umgehend in CM abzumelden, damit ggfs. andere nachrücken können.
Für die 1. Online-Sitzung des Seminars steht der angegebene Raum (JK 31/124) zur Verfügung. In diesem Raum haben Studierende vor Ort die Möglichkeit, an der digital stattfindenden Veranstaltung teilzunehmen, unter der Voraussetzung, dass jede/r ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Kopfhörer mitbringt, über das er/sie sich in die Veranstaltung einloggen und teilnehmen kann. Bitte dokumentieren Sie unbedingt über den Barcode (an der Seminartür) Ihre Anwesenheit im Raum.
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Vor dem Hintergrund der Dekolonisation bildet sich in den 1980er Jahren insbesondere im anglophonen Kontext ein postkoloniales Literatur- und Theorieverständnis aus, das sich mit einer Revision und Erweiterung einiger Grundprämissen der Komparatistik verbindet. Zum einen speist sich der postkoloniale Diskurs aus einer kritischen Neubewertung als kanonisch markierter Texte, die im Kontext des Kolonialismus und Imperialismus entstanden sind und nun auf ihre ideologische Komplizenschaft hin geprüft werden. Dies geht einher mit der Wiederentdeckung marginalisierter Autor:innen, denen die Ausstellung stereotyper Zuschreibungen sowie m.E. die Entwicklung alternativer Darstellungsrepertoires zugerechnet wird. Zum anderen entwickelt sich eine zeitgenössische postkoloniale Literatur und Theorie, welche die Zitationsästhetik der Postmoderne bzw. der Dekonstruktion als Um- und Überschreibungen in produktiver Destabilisierung wendet. Vor dem Hintergrund einer Neuausrichtung der Literatur- als Kulturwissenschaften favorisiert der postkoloniale Diskurs initial einen Kulturalismus, der nicht zuletzt eine Reihe von konzeptuellen Metaphern der Vermischung und Verwischung von Grenzen bemüht (Dritter Raum, Hybridität, Synkretismus), um die Reproduktion der “manichäischen Allegorien” (Abdul JanMohamed) des Kolonialismus zu unterwandern. Zugleich mag auch der “Hype um Hybridität” (Kien Nghi Ha) Gefahr laufen, von der Konsumkultur entleert zu werden. Die Vermarktung des Postkolonialen kann dem Vorwurf des Exotismus nicht gänzlich entkommen (Graham Huggan), der schon den Primitivismus in der künstlerischen Kolonialgeschichte kennzeichnete.
Im Seminar wollen wir diese und andere Entwicklungen nachzeichnen, auch um zu eruieren, wie literarische Texte, die bereits im Bewusstsein um die Kategorien und Tropen des Postkolonialen geschrieben sind, sich in ihrer Poetik und Ästhetik dazu verhalten.
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Suggested reading
Zur vorgängigen Lektüre empfohlen:
Jamaica Kincaid: Lucy (1990) und “In History” (1997)
Texte zur Einführung und Orientierung:
Edward Said: Orientalism, London 1978.
Gayatri Chakravorty Spivak: A Critique of Postcolonial Reason. Toward a History of the Vanishing Present, Cambridge 1999, 112-197, 423-431.56
Ankhi Mukherjee: What is a Classic? Postcolonial Rewriting and the Invention of the Canon, Stanford 2013.
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16 Class schedule
Regular appointments
Tue, 2021-10-19 14:00 - 16:00
Tue, 2021-10-26 14:00 - 16:00
Tue, 2021-11-02 14:00 - 16:00
Tue, 2021-11-09 14:00 - 16:00
Tue, 2021-11-16 14:00 - 16:00
Tue, 2021-11-23 14:00 - 16:00
Tue, 2021-11-30 14:00 - 16:00
Tue, 2021-12-07 14:00 - 16:00
Tue, 2021-12-14 14:00 - 16:00
Tue, 2022-01-04 14:00 - 16:00
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Tue, 2022-01-18 14:00 - 16:00
Tue, 2022-01-25 14:00 - 16:00
Tue, 2022-02-01 14:00 - 16:00
Tue, 2022-02-08 14:00 - 16:00
Tue, 2022-02-15 14:00 - 16:00