WiSe 21/22: Kinolust und masochistische Ästhetik (Strickland, Verhoeven, Wertmüller)
Linda Waack
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In der Geschichte der psychoanalytischen Filmtheorie nimmt das Konzept des Masochismus eine besondere Position ein. 1984 erlaubte es Gaylyn Studlar eine Revision der von Laura Mulvey kritisierten patriarchalen Schauordnung. Im Folgejahr brachte die Zeitschrift Frauen und Film ein Themenheft dazu heraus. Aktuell entdecken Theoretiker*innen wie Elizabeth Freeman den Masochismus unter dem Aspekt der Temporalität wieder. Ziel des Seminars ist es, anhand ausgewählter Texte eine Theoriegeschichte masochistischer Ästhetik nachzuvollziehen – von Sigmund Freud über Theodor Reik, Simone de Beauvoir und Gilles Deleuze hin zu Elizabeth Freeman u.a. – und diese mit Filmen von Strickland, Verhoeven und Wertmüller in Dialog zu bringen.
Literatur:
Reik, Theodor (1976) Aus Leiden Freuden. Masochismus und Gesellschaft. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag.
Deleuze, Gilles (1980) „Sacher-Masoch und der Masochismus“ [frz. 1967]. In: Leopold von Sacher-Masoch: Venus im Pelz. Frankfurt a.M.: Insel, S. 163-281.
Studlar, Gaylyn & Brauerhoch, Annette (1985) „Schaulust und masochistische Ästhetik“. In: Frauen und Film 39, S. 15-39.
Freeman, Elizabeth (2008) “Turn the Beat Around. Sadomasochism, Temporality, History”. In: d i f f e r e n c e s : A Journal of Feminist Cultural Studies 19,1, S. 32-70.
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