WiSe 21/22: Radiomusiken – Visionen und Experimente radiophonen Komponierens
Camilla Bork
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Es geschah am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr. Erstmals ging in Berlin ein einstündiges Radioprogramm über den Äther. Neben Wortbeiträgen wurden bald Musikübertragungen, Auftragskompositionen für den Funk und Hörspiele − oft mit erheblichem Klang- und Musikanteil − zu den wichtigsten Bestandteilen der neu entstehenden Programme. Dabei warf das neue Medium grundsätzliche Fragen auf: Wie verändert der Rundfunk das (Musik-) Hören? Welche Möglichkeiten künstlerischen und politischen Handelns eröffnen sich durch Musik bzw. Klang im Rundfunk etwa im Blick auf Hörerpartizipation oder das Hörbarmachen von bislang Überhörtem? Aber auch: inwiefern produzieren Radio- bzw. die Aufnahmetechnologie akustische Machtverhältnisse und wie werden diese in musikalischer Radiokunst hinterfragt bzw. (ungewollt) bestätigt? Das Seminar führt ein in Fragen musikalischer Radiotheorie- und ästhetik der 1920er Jahren bis zur Gegenwart. Diskutiert werden neben musikalischen Hörspielproduktionen der Frühzeit des Radios etwa von Hans Flesch, Paul Hindemith, Kurt Weill und Bertolt Brecht, ausgewählte Produktionen des Neuen Hörspiels (Mauricio Kagel u.a.) sowie zeitgenössischer Radio Art (Gilles Aubry u.a.). Kenntnisse im Notenlesen sind nicht erforderlich, Freude am aufmerksamen Hören hingegen ist sehr erwünscht!
Leistungsnachweise und Teilnahmebedingungen:
Aktive Teilnahme: regelmäßige Anwesenheit, vorbereitende Lektüre, Teilnahme an den Seminar-Diskussionen, Beteiligung an einer der Arbeitsgruppen bzw. Kurzreferat. Hausarbeit
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